Vielleicht muss man mal genauer auf das DPI-Handling der
VCL und das Verhalten bei den unterschiedlichen DPI-Einstellungen des Designers schauen. Das ganze natürlich nur, wenn die
IDE DPI-aware gestartet wird.
Bei einem Font gibt es ja zwei Properties, mit denen man die Größe einstellen kann:
- Height (in Pixeln)
- Size (in Punkt, wobei 1 Pt = 72 PPI)
Size und Height haben immer entgegengesetzte Vorzeichen.
Die Umrechnung erfolgt mit dem Font-Property
PixelsPerInch, das mit
ScreenLogPixels vorbelegt wird.
ScreenLogPixels wiederum wird mit
GetDeviceCaps(DC, LOGPIXELSY) für den primären Monitor initialisiert.
Die neue Standardschrift ist
Segoe UI 9pt, was bei einem primären Monitor mit 175% Scaling zu einem
PixelsPerInch von 168 (96*1,75) und einer Height von 21 (9*168/72) führt.
Läuft die
IDE also auf dem primären Monitor und die Designer High-DPI Einstellung ist
Automatisch (Bildschirm-PPI) und man erzeugt eine neue
VCL-Anwendung, dann hat das Form eine
Font.Size von 9 und eine
Font.Height von -21.
Stellt man den High-DPI Mode auf Low DPI (96 PPI), wird das Form runterskaliert als liefe es mit einem 100% Scaling auf 96 PPI. Dabei bleibt aber der PixelsPerInch-Wert des Fonts gleich und aus der Height -21 eine -12, was nach Umrechnung in Punkt (21*72/168) eine gerundete 5 ergibt.
Diese Fixierung des
PixelsPerInch Wertes von
TFont auf den anfänglichen Skalierungswertes des primären Monitors passt m.E. nicht zu dem Handling von
PixelsPerInch der Controls. Das führt schon zu Merkwürdigkeiten beim Verschieben eins Forms auf einen Monitor mit anderem Scaling (oder auch Ändern des Scalings beim primären Monitor). In dem Fall passt das Form zwar seinen
PixelsPerInch Wert an, aber der Font ändert lediglich die
Height und damit indirekt auch die
Size.
Es hat schon mehrere Diskussionen gegeben, in so einem Fall einfach den
PixelsPerInch Wert anzupassen und den
Size Wert beizubehalten anstatt nur den
Height Wert zu skalieren. Dann wäre
Size eine DPI-invariante Größe und
PixelsPerInch entspräche immer dem des Ziel-Devices. Die Meinungen sind da sehr vielfältig und häufig von Ängsten vor Inkompatibilität der eigenen Software begleitet. Mal sehen wie sich das entwickelt.