Delphi auf dem Flohmarkt gekauft

[Delphi-Laie]

Zitat von himitsu:

Ein "Original-Datenträger" von z.B. Delphi 2010 ist nicht an eine Lizenz gekoppelt
und das Setup ist ohne Lizenz nicht legal nutzbar (abgesehn von den paar Testtagen).

Das kann durchaus sein. Dann muß man sich allerdings eine Lizenz kaufen, die mithin wirksamer Vertragsbestandteil (sogar sein eigentlicher Kernbestandteil) ist. Der Datenträger ist dann sozusagen nur noch Beiwerk, der/das kaum mehr als den Preis seiner Pressung rechtfertigt. Entsprechend Schutzmechanismen werden ihn ohne Lizenz schon praktisch wertlos machen.

Problematisch wäre es z.B. aber dann, wenn man auf dem Flohmarkt einen Datenträger kauft, dem nicht anzusehen ist, daß er für sich allein wertlos ist. Ich weiß nicht, ob es auf dem Träger o.g. Software einen diesbezüglichen deutlichen Hinweis gibt. Dem Verkäufer könnte man ggf. wegen Betruges belangen, allerdings müßte der Vorsatz nachgewiesen werden, was schwierig wird, wenn er z.B. behauptet, den Datenträger auch nur von jemandem gekauft und dann nicht ausprobiert oder gar genutzt zu haben.

Das ganz ist ein riesengroßer Mist. Man möge sich nur einmal die Groteske vorstellen, man kauft ein Buch inkl. einer sogar durchsetzbaren Lizenz, wie oft, wie lang und womöglich mit welchem Verfallsdatum man darin lesen könnte/dürfte. Vielleicht ist so etwas bei elektronischen Büchern in Arbeit oder sogar schon teilweise Realität? Zum Glück ist der Computer mit Palladiumchip erstmal vom Tisch, denn damit wäre der Computer kein freies, m.E. sogar praktisch unbenutzbares Medium geworden, weil er dann Informationsverarbeitungswerkzeug mehr, sondern zu einer Abkassiersenke (Kapitalismus als Exzeß) degradiert geworden wäre.

[hoika]

Hallo,

Zitat:

Zum Glück ist der Computer mit Palladiumchip erstmal vom Tisch

Woher weisst du das.
AFAIK hat der neue Rechner ein TPM, darüber läuft doch auch die Bitlocker-Sache,
oder irre ich mich jetzt ?

<ironie>
Der Chip ist ein 286-er, und jede Datei, die bei Vista/Win7 kopiert wird,
wird erst mal durch den geprüft
</ironie>


Heiko

[Bernhard Geyer]

Zitat von Delphi-Laie:

Dem Verkäufer könnte man ggf. wegen Betruges belangen, allerdings müßte der Vorsatz nachgewiesen werden, was schwierig wird, wenn er z.B. behauptet, den Datenträger auch nur von jemandem gekauft und dann nicht ausprobiert oder gar genutzt zu haben.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Dein Geld würdest du auf jedenfall zurück bekommen.

Zitat von Delphi-Laie:

Vielleicht ist so etwas bei elektronischen Büchern in Arbeit oder sogar schon teilweise Realität? Zum Glück ist der Computer mit Palladiumchip erstmal vom Tisch, denn damit wäre der Computer kein freies, m.E. sogar praktisch unbenutzbares Medium geworden, weil er dann Informationsverarbeitungswerkzeug mehr, sondern zu einer Abkassiersenke (Kapitalismus als Exzeß) degradiert geworden wäre.

Im Handy-Bereich oder jetz mit den neuen Smartphones kommt doch das. Apple zeigt doch das Kundengängelung sehr erfolgreich sein kann.

[Daniel]

Gut - vielleicht kann man das Thema in einem separaten Thread besprechen, da einerseits die Frage der Delphi-Lizenz geklärt ist und Lizenzierungsmaßnahmen im Allgemeinen nicht mehr zur Ausgangsfrage gehören.

[Delphi-Laie]

Daniel, sieh es mir bitte nach, daß ich doch noch etwas hinzusenfe, aber untenstehendes kann ich nicht unerwidert lassen. Ich fasse mich auch für meine Verhältnisse diszipliniert kurz.

Zitat von Bernhard Geyer:

Zitat von Delphi-Laie:

Dem Verkäufer könnte man ggf. wegen Betruges belangen, allerdings müßte der Vorsatz nachgewiesen werden, was schwierig wird, wenn er z.B. behauptet, den Datenträger auch nur von jemandem gekauft und dann nicht ausprobiert oder gar genutzt zu haben.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Voraussetzung für Betrug ist Täuschungsabsicht, also Vorsatz, die/der Wissenheit (und eben auch Verschwiegenheit) ob/bezüglich bestimmter Mängel voraussetzt und ggf. von einem Gericht bewiesen werden muß (was ohne Kooperation des Angeklagten meistens ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist). Ohne Beweis eines Vorsatzes gibt es kein Betrugsurteil, weil es keinen fahrlässigen Betrug (wie auch keinen fahrlässigen Diebstahl) gibt. Die Volksweisheit greift also in diesem Falle nicht.

Zitat von Bernhard Geyer:

Dein Geld würdest du auf jedenfall zurück bekommen.

Wenn nicht freiwillig, müßte man es auch erst erklagen, und zwar ohne Betrugsurteil (wegen meiner Sätze zuvor) im Hintergrund. Auf „jedenfall“ würde ich das beim hiesigen Rechtssystem zudem nicht optimistischerweise zu prognostizieren wagen.

[H4ndy]

Dafür wollen die jetzt 50€ Netto haben (59,50€ Brutto).
Ganz schön happig wenn man nur ne alte Lizenz verkaufen will und da vielleicht noch 100 oder 200€ rausbekommt ô.O

[SpTBX]

Zitat von H4ndy:

Dafür wollen die jetzt 50€ Netto haben (59,50€ Brutto).
Ganz schön happig wenn man nur ne alte Lizenz verkaufen will und da vielleicht noch 100 oder 200€ rausbekommt ô.O

Genau so sehe ich das auch. AUsserdem, was bereitet dem Softwarehersteller derart viel AUfwand, das dafür 50-60 Euro, im Fall Embarcadero 28,00Euro fällig werden. DEr nornale Angestellte arbeitet in derselben Zeit für einen Bruchteil dieser Summen.

Hier will der Hersteller der Software für den Verkauf derselben durch den Kunden mitkassieren.