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Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?

Ein Thema von HeikoAdams · begonnen am 23. Feb 2010 · letzter Beitrag vom 23. Feb 2010
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hanspeter

Registriert seit: 26. Jul 2003
Ort: Leipzig
1.350 Beiträge
 
Delphi XE2 Professional
 
#11

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?

  Alt 23. Feb 2010, 12:12
Zitat von HeikoAdams:
Was wahrscheinlich daran liegt, das in der letzten Zeit - subjektiv gesehen - ausschließlich Features wie Generics aus anderen Sprachen nach Delphi portiert und als neue Features verkauft wurden. .
Wenn sie den mal richtig und vorallen stabil funktionieren würden.

Auf Delphi-Treff ist ein Interview mit Michael Swindell.
Der sagt sinngemäß Turbodelphi wurde eingestellt, weil nicht Nutzer von Turbodelphi zu Professional oder Architekt gewechselt sind, sondern
80% der Nutzer zu der kostenlosen Version.
Im Umkehrschluss würde das ja bedeuten, das 80% der Delphinutzer Amateure und Hobbyprogrammierer sind und nur noch 20% überhaupt einen Bedarf für eine kostenpflichtige Version haben.
(Wieviel von den 20% haben dann Bedarf für eine Architektversion?)
Ich denke das die nächste Delphiversion einen neuen Compiler bringt. Bis da alle Bugs raus sind, das kann auch wieder 2 Updateversionen dauern.
(Das gibt dann noch mal so eine Durststrecke wie bei D2005 -> D2007 oder D2010 als Fehlerbereinigung für D2009)

Ein Alleinstellungsmerkmal könnte es allerdings sein, wenn es CG in der nächsten Version gelingt eine Plattformunabhängigkeit funktionsfähig und praktikabel zu realisieren.
(Das was Lazerus schon lange kann.)
Ansonsten verstehe ich nicht so richtig, warum CG unbedingt zweigleisig mit Delphi nativ und Prism (lizensiert) für .Net fahren muss.
Wenn es eine vernünftige Möglichkeit gäbe VCL-Code in Prism Code zu konvertieren (und die .DFM in Winforms oder WPF), dann könnte man schneller eine Migration umsetzen und die Ernüchterung käme schneller.

Peter
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Benutzerbild von Ralf Kaiser
Ralf Kaiser

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Delphi 10.3 Rio
 
#12

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?Wohin geht die Reise

  Alt 23. Feb 2010, 12:43
Zitat von HausiZ:
Meinste irgend jemand sucht Delphi Programmierer? Nix da. Also mal scharf überlegen, Arbeitslos oder .Net.
Also ich habe gerade am 1.Februar auf einer neuen Stelle angefangen, als Delphi-Entwickler (allerdings hatte ich mich zuvor auf der alten Stelle auch schon ca 3 Jahre intensiv mit .NET, speziell ASP.NET, befasst. Stellen sind aber immer noch genug vorhanden.
Ralf Kaiser
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himitsu
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Delphi 12 Athens
 
#13

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?

  Alt 23. Feb 2010, 12:51
Selbst Firmen in Dresden arbeiten mit Delphi und suchen (obwohl wir als Nicht-Softwarehochburg nicht viele Stellen haben).

OK, ich kann es da vergessen (hatte mal angefragt, aber ohne Wissen, vorallem über Datenbanken und auch noch ohne Informatikausbildung, kann das nix werden), aber im Allgemeinen wird schon noch gesucht und hier war's vorwiegend Win32
Neuste Erkenntnis:
Seit Pos einen dritten Parameter hat,
wird PoSex im Delphi viel seltener praktiziert.
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HeikoAdams

Registriert seit: 12. Jul 2004
Ort: Oberfranken
661 Beiträge
 
FreePascal / Lazarus
 
#14

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?

  Alt 23. Feb 2010, 13:21
Zitat von hanspeter:
Ich denke das die nächste Delphiversion einen neuen Compiler bringt. Bis da alle Bugs raus sind, das kann auch wieder 2 Updateversionen dauern.
Dann will ich nur hoffen, das man zwischen dem aktuellen und dem neuen Compiler umschalten kann und das sie den aktuellen Compiler solange parallel pflegen, bis der neue ähnlich stabil ist wie der aktuelle.

Aber es stimmt schon: Das Beste an Delphi ist die einfach zu lernende aber trotzdem strukturierte Sprache und der einfach lesbare Code.

Und zum Thema Jobs muss sagen, das es zwar Unternehmen gibt, die Delphi einsetzen, die angebotenen Stellen jedoch sehr selten auf den ersten Seiten der Ergebnislisten der einschlägigen Job-Portale auftauchen.
Jeder kann ein Held werden und Leben retten!
Einfach beim NKR oder der DKMS als Stammzellenspender registrieren! Also: worauf wartest Du noch?
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HausiZ

Registriert seit: 23. Sep 2009
Ort: Schweiz
31 Beiträge
 
#15

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?

  Alt 23. Feb 2010, 14:03
Zu den Jobs: In der CH gibt es überhaupt kein Bedarf an Delphi Programmieren. .Net und ein wenig Java und sonst nix. Ich bin noch nicht der absolute .Net Spezialist, doch Ende Jahr werde ich mich umsehen, denn wenn ich nur einen Teil der Beträge kassiere, die meine Kollegen kassieren, die gewechselt haben, bin ich happy.

Zum Code: Delphi hat mir auch wegen dem Code gefallen, doch nun mit .Net ist das noch viel besser geworden. Es läuft reibungslos, schnell, einfach und wirklich gut. Ich muss aber zugeben, dass ich nur bis D2007 gekommen bin und dann noch Lazarus kenne. Hey nicht falsch verstehen, doch .Net ist bei mir, nachdem ich fast gezwungenermassen mich eingarbeitet habe, purer Spass damit zu arbeiten. Mann ich entecke jeden Tag Neues und fast für jede Lösung ist schon was vorhanden, das man einfach einbinden kann. Ich bin begeistert.

Zu Delphi: Als ich vor 6 Jahren (!) Delphi lernen wollte, nahm ich mit einem Buchautor eines Delphi Buches Kontakt auf und der hat mir abgeraten, Delphi zu lernen, da es auf dem absteigenden Ast sei. Nun, ich hatte ein paar schöne Jahre damit und ich hoffe ich werde auch mit .Net ein paar schöne Jahre haben.

Und nun mein Hammerargument: Der Delphi Architekt ist zu Microsoft gewechselt und war dort der Architekt von .Net. Das merkt man überall und hey ich bin wirklich froh, dass ich Delphi gelernt habe, denn vieles in .Net ist mir so vertraut, dass ich oft denke, bin ich nun im Delphi oder .Net.

Hey Leute, ich wünsche Delphi ein langes Leben, doch ich muss mich Hanspeter anschliessen. Ausserdem fehlt eine klare Linie und irgendwie ist mir schleierhaft, wohin die Reise gehen soll.

So ist EDV nun mal. Alles ist im Fluss und man muss in Bewegung bleiben.

Zum Schluss etwas bedenkliches: Mir hat ein Kollege, der bei einer Firma arbeitet, die Finanzprogramme herstellt, erzählt, dass bei knapp 20'000 Kunden 90 % immer noch mit XP arbeiten und auch neue PC mit XP ausrüsten. Sollte mir das zu Denken geben? XP und .Net ist nicht das gelbe vom Ei!

Und ganz zum Schluss: Sollte Delphi das zeitliche segnen, wird es nicht lange dauern und alle Tools wird es für Lazarus geben und Lazarus wird noch mehr aufblühen. Und wer weiss schon was die Zukunft bringt. Vielleicht sendet irgend so ein Despot mal eine Atombombe nach Europa und danach ist es dann egal, mit welchem Tool man entwickelt.

Ich erfreue mich des Lebens und es macht mir einfach Spass mit .Net, so wie es mir damals Spass machte Delphi zu lernen. Es ist eine Abenteurreise ins Unbekannte und ist aufregend. Ich lerne gerne Neues und darum bin ich auch in der EDV gelandet.


Hausi
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generic

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2.416 Beiträge
 
Delphi XE5 Professional
 
#16

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?

  Alt 23. Feb 2010, 14:36
Zitat von HausiZ:
Zu Delphi: Als ich vor 6 Jahren (!) Delphi lernen wollte, nahm ich mit einem Buchautor eines Delphi Buches Kontakt auf und der hat mir abgeraten, Delphi zu lernen, da es auf dem absteigenden Ast sei.
Ahh du hast mit Andreas Kosch geschrieben - der macht nun leider nur noch .Net.
Coding BOTT - Video Tutorials rund um das Programmieren - https://www.youtube.com/@codingbott
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Benutzerbild von Sherlock
Sherlock

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3.798 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#17

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?

  Alt 23. Feb 2010, 14:36
Dein Kollege hat absolut Recht, das sind die Zahlen der grausigen Wirklichkeit. Die Masse der PCs läuft unter XP, die Masse der PCs kann auch nicht mit Leistung eines halbwegs aktuelen Zocker-PCs hausieren gehen, so daß solche Sherze wie WPF einigermaßen laufen würde. Für eine Shareware oder ein günstiges Programm, das man an Privatpersonen verkaufen möchte kann man mit .net vermutlich gut zurechtkommen, die können ja auch mal eben die nötigen Libs installieren. Auf den unzähligen Rechnern die sich in den Banken und Krankenhäusern so tummeln dürfte das nicht ohne weiteres möglich sein. Lass Dir doch mal von Deinem Kollegen schnell noch erklären wieviele Programme mit der toten Sprache cobol entwickelt wurden und noch laufen.

Ich will nichts schlecht reden, oder .net madig machen, aber der Tellerrand über den wir Delphi-Entwickler immer hinausschauen sollen, hört definitv nicht bei .net auf...er fängt da auch gar nicht erst an, weil .net ja vom Anders kommt

Abschließend noch folgendes:
http://jobsuche.monster.ch/Search.as...lid=160&re=130



Sherlock
Oliver
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23. Feb 2010, 14:56
Dieses Thema wurde von "Daniel" von "Die Delphi-IDE" nach "Klatsch und Tratsch" verschoben.
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Delphi 2007 Enterprise
 
#19

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?

  Alt 23. Feb 2010, 16:25
Vorab: Ich hab nach einer kurzen Einstiegsphase mit QBASIC seit je her hauptsächlich mit Turbo Pascal und dann Delphi gearbeitet, und bis vor ~2 Jahren nie produktiv etwas mit C-ähnlichen gemacht - größtenteils aus Überzeugung. Allerdings muss man wirklich einsehen, dass Delphi an vielen Baustellen leidet. Ein größerer Image-Schaden fing mit Inprise an, dann Ausgliederung und Verkauf und Wiederverkauf - das sind nicht gerade vertrauenssteigernden Maßnahmen für ein professionelles Umfeld. Auch scheinen sich die Entwickler immer mehr von den Hobbyisten loszusagen, die aber aufgrund der Natur Pascals als Schulsprache die aller wichtigste Basis für das Produkt sind, und sicherlich überhaupt erstmal dazu beigetragen haben, dass die Sprache in produktiven Umgebungen Einzug gefunden hat. Dazu kommen ein paar Fehltritte bei den Compilern an und für sich, so wie das eine oder andere nicht eingehaltene (oder viel zu spät eingelöste) Versprechen.

Die Krux ist dabei: Delphi als Sprache ist nach wie vor eine prima Sache, und mit den entsprechenden Erweiterungen (die andere Sprachen ja auch erfahren mussten) locker am Puls der Zeit. Es ist also kein Problem von Delphi an und für sich, sondern das der Macher.

Jetzt habe ich selber das Glück im väterlichen Betrieb noch fast ausschließlich Delphi einzusetzen (mein Vater hatte das eingeführt - er hat u.a. mit Pascal gelernt ), privat und zum Zwecke der Selbstbildung nutze ich es allerdings nicht mehr. Bis vor so ~2 Jährchen hab ich, wenn ich mal fix was probieren wollte, oder eine spezielle Funktion brauchte für die es so nichts fertiges gab, schnell auf mein Delphi geklickt und das gebastelt. Die Aufgabe übernimmt jetzt #Develop mit Bravour, ich hab nichtmal mehr ein Delphi installiert, auch kein freies. Und genau sowas sind Indikatoren für wo es hin geht. Wenn ich die Sprache nicht mehr als erste Anlaufstelle betrachte, wird sie zum "ja, das gibt's auch", statt zum "damit machen wir's".

Selbst als jemand, der mit größten Aversionen gegen C-likes aufgewachsen ist, macht mit das Schreiben in C# mittlerweile mehr Freude als in Delphi, und mir gehen viele Dinge einfach leichter von der Hand.

Es wird die Summe der kleinigkeiten sein, die zum Teil nicht einmal technisch begründet sind, weshalb Delphi so erscheint als würde es langsam aber sicher versickern. Und ein wenig selbst erfüllende Prophezeiung ist natürlich auch immer mit dabei, klar. Nur würde nicht drüber reden den Kurs auch nicht mehr retten können, dafür ist an anderen Stellen vermutlich schon zu viel Image gebröckelt.

Alles in allem bin ich froh Delphi/Pascal zu kennen, es ist für viele Dinge auch problemlos und prodiktiv einsetzbar, aber ich mache mir nicht die Illusion, dass das noch über Jahre so bleibt. Über kurz oder lang befürchte ich ein Überbleiben von Community-Efforts wie FreePascal/Lazarus, die im Wesentlichen aus Liebhaberei betrieben werden. Im produktiven Umfeld glaube ich zumindest nicht daran, dass der Marktanteil je wieder Zuwachs bekommt - so da nicht doch langsam mal mächtig was in Richtung Image und Features passiert. Delphi war lange lange Zeit sehr beliebt wegen seines RAD-Status. Es gab auch viele Hersteller, die die GUI mit Delphi gebaut haben, und dann nur noch Interfaces zum eigentlichen, in C geschriebenen, Programm aufriefen. Dieses Alleinstellungsmerkmal ist schon länger keines mehr, und da man nicht der Standard am Markt ist, braucht man so etwas wieder um attraktiv zu sein, und nicht ganz aus den Köpfen verschwinden (auf lange Sicht jetzt). Und dabei geht es nicht einmal um managed vs. unmanaged Umgebungen. Ich mag die grobe Richtung die mit .NET eingeschlagen wurde, ich muss es aber jetzt auch nicht unbedingt in Form von .NET haben.
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)
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HausiZ

Registriert seit: 23. Sep 2009
Ort: Schweiz
31 Beiträge
 
#20

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?

  Alt 23. Feb 2010, 16:48
Hallo Medium

Genauso sehe ich es auch. Auch ich war ein Gegner von .Net, doch ab VISTA und WIN 7 ist es ideal.

Was wir mit .Net machen ist nur ab VISTA / WIN 7 gedacht und was auf älteren Windows läuft, lassen wir wie es ist.

Hausi
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