Die Syntax einer Sprache ist schnell gelernt. Relevant sind aber die die verfügbaren Bibliotheken und Frameworks. Da geht sehr schnell sehr viel auseinander, gerade in dem von Dir von mir zitierten Fall Windows/Delphi und Python/Linux. Das ist nicht wirklich miteinander vereinbar, und ich ertappte mich gerade im ersten Jahr des Python Lernens und Anwendens immer wieder dabei in Delphi Dinge tun zu wollen, die zwar in Python gehen, aber nicht in Delphi - allein schon deswegen, daß Python im Grundsatz eine interpretierte Scriptsprache ist und nicht kompiliert werden muß, was manche lustige Sachen ermöglicht, die mir als Delphientwickler aber die Haare zu Berge stehen lassen, oder zum Ausruf verleiten "das habe ich schon immer gebraucht!" Beispiele
hier. Das Debakel mit dem Python 2 zu 3 Sprung hat bei mir nicht gerade für Liebe gesorgt, einige der von mir benötigten Libs (allen voran matplotlib) taten sich sehr schwer auf 3 zu migrieren.
Klar kann ich auch Fortran77, Basic und verlerne gerade massiv CoffeeScript und Assembler aber wozu soll ich mir das alles merken, wenn ich mit meinen beiden aktiv genutzten Sprachen glücklich werden kann? Denn wie gesagt, mit der Sprache alleine ist es nicht getan. Bei Java kommt man ohne J2EE, JDK oder sonstigen Framworks/Toolkits auch nicht sonderlich weit. Wozu den Balast mit tragen, wenn ich ihn nicht brauche. Sollte ich den Arbeitgeber wechseln, lerne ich eben das was dort gefordert ist. Aber eben erst dann, ich gebe mir nicht freiwillig eine babylonische Sprachverwirrung. Diese scheint im übrigen, jetzt da ich darüber nachdenke, dazu zu führen, daß manche Entwickler aus ihrem Wirrwarr nicht herausfinden und darum das eine oder andere "unverzichtbare" Sprachfeature in Delphi fordern, damit sie nix mehr durcheinanderbringen. Letzteres ist eine absolut haltlose Spaßbehauptung.
Sherlock