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Gausi

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#252

AW: Wie geht es weiter mit Corona

  Alt 13. Mai 2020, 21:31
Vielleicht zur Klärung zur Aussage von Herrn Palmer: Die war wohl in einem Kontext gemeint, dass wir durch die aktuellen Maßnahmen Menschen retten, die "bald" ohnehin gestorben wären, und dabei Menschen "opfern", die noch "weitaus länger" leben könnten. Er bezog sich damit wohl auf die negativen Effekte des Lockdowns, der anscheinend nicht nur negative wirtschaftliche Folgen hat, sondern auch (mehr oder weniger direkt) Menschenleben fordert. Genaue Quellen dazu kann ich nicht geben, habe mich auch nicht näher damit beschäftigt.

Ihm ging es also nicht darum, die Hilfeleistung einfach zu unterlassen, sondern zu überdenken, ob wir "den richtigen" helfen. Das geht dann in Richtung Trolley-Problem, was genau wie die Corona-Krise im Grunde eine lose-lose-Situation ist.

Oder um es absolut auf die provokante Spitze zu treiben:

Die o. g. Großeltern erkranken zeitgleich mit Dir an Corona. Ihr werdet zeitgleich ins gleiche Krankenhaus eingeliefert. Es sind nur drei Behandlungsplätze verfügbar. Wer soll entscheiden, wer nun nicht mehr gerettet werden muss?

Wie würdest Du entscheiden?
Wie würde Boris Palmer entscheiden?
Wie würde (beliebiger Name) entscheiden?
Wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du als Arzt diese Entscheidung treffen musst?
Stichwort Triage. Das kann dann zu Richtlinien führen wie "Menschen über 80 werden nicht mehr beatmet, sondern nur palliativ behandelt, d.h. Schmerzlinderung und Sterbebegleitung. Quelle z.B. hier. Sicherlich die schwersten Entscheidungen für Ärzte und Pfleger, und ich wünsche keinem - absolut keinem - so eine Entscheidung treffen zu müssen. Die Angst vor solchen Triage-Situationen auch in Deutschland war die Hauptursache für den Lockdown, den jetzt einige/viele für überzogen halten.
The angels have the phone box.