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Hobbycoder

Registriert seit: 22. Feb 2017
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#223

AW: Wie geht es weiter mit Corona

  Alt 12. Mai 2020, 09:55
Wenn wir uns DE im weltweiten Vergleich anschauen, sind wir (so meine Meinung) noch gut dran, es hätte weitaus schlimmer kommen können (Italien, New York und noch einige andere haben das leider gezeigt).
Aber genau bei diesen beispielsweise genannten Orte muss man sich die demografischen Hintergründe genau anschauen.
Italien gilt, genauso wie Spanien, zu den attraktivsten Urlaubsgebieten. Und, was vielleicht noch entscheidender ist, in Italien wie auch in Spanien gibt es sehr viele kleine Ort, in den der Altersdurchschnitt extrem hoch ist. Die Arbeitsangebote in den kleinen Orten ist sehr eingeschränkt, so dass viele junge Leute in die großen Metropolen wegwandern. Selbstverständlich hat dort ein Virus bessere Verbreitungsmöglichkeiten. Hinzu kommt, dass z.B. große Familientreffen zu allen möglichen Ereignissen dort Tradition hat. Mehr als in Deutschland.
Wenn dann in den Provinzen solche Krankheitserreger ausbrechen, sind die wenigen zentralen Kliniken extrem schnell überlastet. Die Flächenabdeckung von Kliniken ist dort um einiges schlechte als bei uns.

In New York ist die Masse an Menschen ein großes Problem. Auch, dank Trump, haben sehr viele Menschen gar keinen Zugang zum Gesundheitssystem. Die Menge an Nichtversicherten ist dort sehr hoch. Dazu kommen unvorstellbare Lebenshaltungskosten, und so können es sich viele Menschen gar nicht leisten eine Arzt oder eine Klinik aufzusuchen. Geschweige denn überhaupt als Prävention, 2 Wochen zu Hause zu bleiben (sofern sie denn eins haben). Gezeigt werden immer nur die Bilder vor den Kliniken. Die vielen Obdachlosen, die Menschen die nur für die Grundversorgung ihrer Familie 2,3 oder mehr Jobs haben, können es sich gar nicht leisten, dass man ihre Erkrankung erkennt und sie in Zwangsquarantäne steckt, und sie somit ihren Job verlieren. Da ist die Unterstützung vom Staat einfach nicht gegen. Und wenn man vor der Wahl steht, Corona entweder hoffentlich gut zu überleben und an Hunger zu sterben, oder seine Kinder nicht mehr versorgen zu können, kann man diese Entscheidung sogar verstehen. Damit ist natürlich klar, warum gerade in den Großstädten der USA die Verbreitung wesentlich schneller geht.

Die starke Verbreitungsmöglichkeiten in manchen Region dieser Welt liegt schlicht und ergreifend in einer mangelhaften Sozialplanung, einflussreicher Marktwirtschaft. Auch in Deutschland haben wir eine ähnliche Entwicklung, wenn gleich diese auch nicht so ausgeprägt ist, wie in anderen Ländern.
Die Privatisierung städtischer Krankenhäuser führte in der Vergangenheit zu Betten- und Personalabbau um die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen. Aber Krankenhäuser müssen bedingt unwirtschaftlich sein dürfen, damit die Versorgung der Bevölkerung zu Krisenzeiten sichergestellt werden kann. So etwas ist in privater Führung aber nur begrenzt möglich.

Nicht der Virus ist Schuld an der großen Verbreitung in den Gebieten wo es hohe Totesraten gibt, sondern die schlechte Vorbereitung und Umgang mit der Bevölkerung (USA) ist es. Schlimm, aber so ist es leider.
Gruß Hobbycoder
Alle sagten: "Das geht nicht.". Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.