Funktionsaufrufe wegoptimiert???

[iphi]

Hallo,

ich lese verschiedene Einträge aus einem ini-File mit folgender Programm-Struktur:

Delphi-Quellcode:

var a,b,c...: integer;
ok:=true
ok:=ok and FindEntry(F, 'A=', a);
ok:=ok and FindEntry(F, 'B=', b);
ok:=ok and FindEntry(F, 'C=', c);
...

Die Funktion FindEntry(F, 'A=', a); durchsucht das TextFile F nach der Zeile A=Zahl und speichert die Zahl in a ab. Falls keine solche Zeile gefunden wird, ist der Rückgabewert false, ansonsten true.

Mit der Variable ok prüfe ich zum Schluss, ob alle Zeilen gefunden wurden.

Nun mein Problem:
Nehmen wir an, deine Zeile B=Zahl gibt es nicht in der Datei, Zeilen A=.. und C=... aber schon.
Dann habe ich zum Schluß in a den Wert aus der Zeile A=..., die Abfrage nach B= schlägt fehl.

Problem: Der Aufruf FindEntry(F, 'C=', c); findet dann nicht mehr statt, vermutlich, weil ok schon false ist. Ich hätte aber trotzdem die Variable c gerne aus der Datei geladen.

Wo liegt mein Denkfehler? Irgendwie besitzt der Compiler eine andere Logik als ich.

[guinnes]

Dreh die Abfrage doch einfach um :
ok:=FindEntry(F, 'A=', a) and ok; Dann wird immer erst die Function aufgerufen

[Neutral General]

was hältst du von:

ok:= FindEntry(F, 'A=', a) and FindEntry(F, 'B=', b) and FindEntry(F, 'C=', c);

[Bernhard Geyer]

Zitat von iphi:

Wo liegt mein Denkfehler? Irgendwie besitzt der Compiler eine andere Logik als ich.

Nö, der Compiler macht nur was du in den Projekteinstellungen (Boolsche Ausdrücke vollständig) definierst.

[Reinhard Kern]

Zitat von iphi:

Wo liegt mein Denkfehler? Irgendwie besitzt der Compiler eine andere Logik als ich.

Ja - das ist "Abbruchlogik", aber durchaus logisch: bei ok := a and b wird der zweite Teil nicht mehr aufgerufen, wenn a false ist, falser kann es nicht werden und mit and auch nicht true.

Man kann einstellen, das logische Gleichungen bis zum Ende ausgewertet werden, aber das ist, zumindest meiner Meinung nach, schlechter Programmierstil: das Laden von Variablen ist ein Nebeneffekt der logischen Abfrage, und dein Programm erklärt praktisch die Nebenwirkung zum eigentlich beabsichtigten Zweck. Man kann das aber auch anders formulieren:

Delphi-Quellcode:

ok := true;
found := ladevar1;
if not found then ok := false;
found := ladevar2;
if not found then ok := false;

Gruss Reinhard

[generic]

Eigentlich ist das nicht "Abbruchlogik" sondern Compiler Optimierung.
Was Falsch ist kann bei AND nicht mehr Wahr werden. Somit wird das dann weg gelassen.
Aber mit der vorne genannten Schalter kannst du das Compilerverhalten abschalten.

[angos]

Hi,

mit dem Kompilerschalter "boolsche Ausdrücke vollständig" werden auch die anderen Prüfungen mit ausgeführt, wenn das Ergenis schon klar ist.
[EDIT] wie auch schon gesagt wurde und ich überlesen habe^^
Gruß
angos

[guinnes]

Zitat von generic:

Aber mit der vorne genannten Schalter kannst du das Compilerverhalten abschalten.

Was ich aber tunlichst vermeiden würde. Vor allem, wenn man Fremdkomponenten einsetzt.
if (Blub <> NIL) and (Blub.TaTa = '') Then geht auf die Bretter, wenn Blub nil ist

[DeddyH]

Deshalb sollte man das eigentlich auch so machen (tu ich allerdings auch nicht):

Delphi-Quellcode:

if Blub <> NIL then
  if Blub.TaTa = '' Then

[guinnes]

Zitat von DeddyH:

Deshalb sollte man das eigentlich auch so machen (tu ich allerdings auch nicht):

Delphi-Quellcode:

if Blub <> NIL then
  if Blub.TaTa = '' Then

Ich auch nicht, und viele Komponentenhersteller und auch Borland nicht