Englisch ist mittlerweile, finde ich, gar keine Frage mehr. Das muss sein. Und wird ja mittlerweile auch teils ab der Grundschule vermittelt, was ich prima finde. Ich selbst hatte es ab der 5. Klasse und war auch immer gut bis sehr gut, aber
wirklich verstehen und später auch schreiben habe ich eigentlich durch das Gucken von US Serien im O-Ton ein paar Jahre nach Ende meiner Schullaufbahn gelernt. Anfangs mit Untertitel und dict.leo im Browser immer offen, nach einem Jahr oder so ging es dann ohne, und später habe ich sogar fiese Britische Lokal-Varianten problemlos verstanden - und das ist sicherlich ein großer Punkt: Schul-Sprach-Niveau ist ein Anfang, egal welche Sprache, fast egal wie lang man sie hatte. "Conversational" wird man aber wirklich erst mit der Nutzung.
In Sachen Latein: Ich habe es gewählt weil ich Französisch partout (
) nicht mag, und Spanisch war mir
zu Spanisch. Mehr gab's bei uns nicht. Und auch wenn ich mit jedem Jahr immer tiefer in den Noten gesunken bin, bin ich dennoch froh mich an Reste von Latein zu erinnern. Da ich zwar ein schlechter Sprachen-Lerner bin, aber trotzdem sehr an Etymologie interessiert, habe ich immer wieder Freude daran, wenn ich mir manche Wortursprünge über Latein ein wenig selbst herleiten kann. Auch geschriebene Romanische Sprachen geben mir zumindest eine grobe Richtung an um was es wohl geht, aber wirklich Verstehen darf man das nicht nennen.
Ich habe aus Spaß an der Freud mal ein wenig das Kyrillische Alphabet gelernt, allerdings auch NUR das. Keine Sprache die darin geschrieben wird. Cool finde ich, dass man gerade viele neuere Wörter im Russischen tatsächlich einfach so lesen kann wenn man die Buchstaben kennt, aber einen Text bekommt man so sicher nie auf die Reihe. Aus heutiger Sicht hätte ich früher gern Russisch gehabt. Nicht nur weil viel Delphi aus der Ecke kommt, sondern auch weil ich diese Sprache auf "seltsame" Weise ästhetisch finde.
Fazit: Ist Latein im Alltag nützlich genug um damit ein paar Jahre in der Schule zubringen zu müssen? Ich denke nicht. Aber je nach Interessenlage kann es sehr aufschlussreich sein. Man muss sich nur im Klaren darüber sein, dass es immer eine in die Vergangenheit gerichtete Sprache bleiben wird - was für manche Interessen ja durchaus sinnvoll ist. Wer rein auf Business setzt, sollte zusätzlich zu Englisch besser Chinesisch, Russisch, Japanisch, Koreanisch, Indisch (Hindi vermutlich am wichtigsten) oder Spanisch wählen - wenn nicht schon frühzeitig eine Arbeit in Richtung des näheren EU Umlandes angestrebt wird, wo man dann gezielter wählen kann.
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)