Microsoft selbst ist in diesen Dingen über die Jahre auch sehr inkonsequent gewesen. Eine Zeit lang war
MDI schwer angesagt. Dann kam TabbedUI, was genau so lange "In" war, bis man für Office das RibbonUI erfand. Und zwei Tabreihen übereinander hätte wohl doof ausgesehen. Also wurde als nächstes "StackedUI" erfunden, was im Prinzip wieder das uralte
SDI ist (Vorgänger von
MDI), nur dass es halt jetzt über die Superbar (gemeinhin Taskleiste genannt) gruppiert wird.
Wenns dann noch richtig dicke kommt, hat der Anwender mehrere Monitore, die obendrein auch noch unterschiedliche Auflösungen haben und/oder einer hoch- und einer querformatig ausgerichtet. Da bist dann sowohl mit
MDI als auch mit TabbedUI verloren. Insofern halte ich die aktuelle Präferenz von Microsoft für "StackedUI" für die beste Variante.
Heißt für mich: Ein Formular, ein Fenster. Die schiebt man sich halt als Anwender so zurecht dass es passt. Windows hat ja von Haus aus schon Mittel, dass sich Fenster am Bildschirmrand einrasten und ausrichten lassen. Man kann seinen Fenstern auch beibringen, aneinander einzurasten. So ähnlich wie das schon vor 20 Jahren der Winamp mit seinen drölfzig Toolfenstern gemacht hat.
EDIT:
MDI hat für mich auch den "optischen" Nachteil, dass
MDI-Childs unter Windows 10 mit dem Border von Vista-Basic gezeichnet werden. Das wirkt dann insgesamt ziemlich altbacken und unstimmig. Wobei ich das nie mit
VCL-Styles getestet habe.
Ich wuerde an Deiner Stelle nicht auf ein totes Pferd setzen...
Das sehe ich genauso.