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Delphi 11 Alexandria
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AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
2. Okt 2018, 10:10
Natürlich geht es auch um eine gute, angemessene Bezahlung ! Es geht nicht darum, ob man mit dem Geld in Deutschland nur überleben kann.
Ich bin seit vielen Jahren Freelancer und auch da gab es immer eine schiefe Diskussion arüber, was angemessen ist. Ich kann ja nicht einfach dem Freelancer
genau so viel bezahlen, wie einem Angestellten, denn hier ist die Firma ja nicht in der Pflicht Sozialleistungen zu erbringen, Beiträge in die Sozialkassen zu zahlen,
die Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle zu übernehmen oder den Freelancer weiter zu bilden.
Wenn dann noch Projektvermittler dazwischen hängen, die locker 20€/h für sich als Marge kalkulieren wird es langsam echt frech. Da hilft nur Eines: weg davon.
Es gibt auch riesige regionale Unterschiede in der Bezahlung von Festangestellten. Wenn ich nur mal NRW (teilweise lächerliche 40.000€/Jahr für ausgebildete Delphi-Entwickler, max. 5.000€/Jahr für 10-20 Jahre Berufserfahrung) und Bayern/Baden-Würtemberg vergleiche, dann sind da mehr als 30.000€/Jahr in diesem Beispiel als Differenz. Einige Firmen leben immer
noch in einer Zeit von vor 20 Jahren, wo man Entwickler wie Sand am Meer fand.
Zur Zeit bin ich für insgesamt vier Jahre (erst einmal) fest angestellt und red nicht mehr über diese, wirklich lächerlichen, Summen. Und obwohl bei uns extrem gut bezahlt wird
mussten wir uns jetzt einen "Ersatz" aus einem ganz anderen Bundesland besorgen. Manchmal denke ich auch, dass Einige zu bequem geworden sind, teilweise nur HomeOffice machen wollen (alles schon erlebt ...) und jeden Tag pünktlich Feierabend machen wollen. So läuft das aber in den wenigsten Projekten/Anstellungen.
Wenn ich mir die Bezahlung und die Sozialleistungen für gute Entwickler in anderen führenden Industrie-Nationen ansehe, dann wird es noch düsterer für den Standort Deutschland.
Schaue ich so die letzten 20 Jahre kenne ich schon so manchen Entwickler, der zum Beispiel in die Staaten gegangen ist und sich jetzt mit jetzt Mitte fünfzig keine großen Gedanken mehr um eine sorgenfreie Rente machen muss und trotzdem Spaß an seinem Arbeitsleben hatte.
Thomas Forget
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