Die Lösung ist so einfach - Anwender, die sich gegen Werbung entscheiden, einfach in Gänze aussperren. Sie haben ja die Wahl, das Angebot zu nutzen oder eben nicht. Aber sich nur die Rosinen rauspicken zu wollen, geht halt nicht.
Daniel, so einfach ist das leider nicht. Als Contentanbieter sitzt du ja zwischen allen Stühlen. Einerseits brauchst du die Werbeeinnahmen, andererseits hast du auch nur begrenzten Einfluss auf die ausgespielte Werbung, die von den Ad Delivery Networks kommt. Der Aufmerksamkeitskrieg, der schon vor Jahren begann, hat übermäßig aufdringliche Werbung hervor gebracht. Der um sich greifende Einsatz von Adblockern kommt ja nicht von ungefähr. Mir persönlich geht es ja so, dass ich mit Content nichts anfangen kann, wenn dieser eingerahmt ist von zappelnden und blinkenden Bannern in Kontrastfarben. Also verlasse ich solche Seiten wieder und bin so oder so für den Contentanbieter als Werbeempfänger verloren.
IMHO ist das Acceptable Ads Program von AdBlock Plus gar keine schlechte Idee. Nur müsste das Geschäftsprinzip vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Adblocker dürften nicht für die Nutzer kostenlos sein und anders herum quasi Schutzgeld von den Contentanbietern nehmen. Besser wäre ein Finanzierungsmodell, nach dem die Einnahmen aus Seiten der Nutzer generiert werden und die Adblocker die Contentanbieter mit einem Anteil an den Einnahmen beteiligen. Wenn dann noch die Nutzergebühren abhängig von der Menge der ausgefilterten bzw. durchgelassenen Werbung wäre, dann hätten die Nutzer ein Interesse daran, sich über das Blocklevel Gedanken zu machen statt wie derzeit per radikalem Overblocking einfach alles wegzufiltern.
Dann kämen die Werbetreibenden und Ad Delivery Networks nämlich unter Zugzwang, weniger aufdringliche Werbung zu produzieren. Die Nutzer würden solche Werbeung eher durch lassen, am Ende hätten alle gewonnen. Jetzt ist es ein Krieg mit Wettrüsten.