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Codehunter

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Delphi 10.4 Sydney
 
#111

AW: Delphi Updates werden eingestellt - nur noch Subscription

  Alt 27. Jan 2018, 09:16
Ich weiß ja nicht ob die Starter Edition alles wie das Vollprodukt beinhaltet so das interessierte Entwickler Ihre Arbeit mit nach Hause nehmen könnten? (Weil ich so oft lese "Hol sie dir, nun mach schon usw..."
Genau das würde ich nun gar nicht gut finden. Erstens würds mir stinken wenn mir mein Chef käme und sagt, nimm deine Arbeit mit heim, kannst ja mit der kostenlosen Version machen. Da ist der Weg nicht mehr weit, dass die Firmen selbst mit den kostenlosen arbeiten. Was hätte dann Emba davon? Nix. Ein Lazarus namens Delphi.

Zweitens möchte ich eine Free Edition deutlich von den Kaufversionen abgegrenzt sehen, ohne dass daraus ein ganz anderes Produkt wird. Das ist bei Paketen wie Delphi besonders knifflig weil es tausend Meinungen darüber gibt. Meine Meinung ist, dass man Features in "Basis" und "Optional" aufteilen sollte.

In die Basis gehören Dinge, die ich in allen Editions gleich sehen möchte. VCL und FMX gehören auch in die Basis, jedenfalls was die niederen Klassen bis z.B. TWinControl betrifft. Ebenso sollten alle Compiler in der Basis sein. Unterscheidungen wie Linux nur in der Enterprise halte ich für falsch.

Dinge wie DBAware gehören nicht in die Basis. Warum? Weil man die eigentliche Funktionalität auch mit normalen TEdits usw. realisieren kann, nur muss man eben mehr Code schreiben. Darin sehe ich die Unterscheidungsmerkmale zwischen den Editions: Als Datenbankframework würde ich auch wieder nur die Grundlagen in die Starter packen. Grad so viel dass man mit ZEOS arbeiten kann. Dadurch bleibt der Abstand zu den hochwertigen Frameworks wie FireDAC gewahrt und man kann trotzdem lernen, wie man mit Delphi Datenbankanwendungen schreibt. Denn das ist genau DER Hauptzweck von Delphi. Unsinnig, genau das dann aus der Starter heraus zu halten. Je mehr Arbeit einem durch die Frameworks abgenommen wird, umso höher würde ich es in den Editions ansetzen. Denn im Business ist gesparte Zeit gleich gespartes Geld.

Im Hobby dagegen zählt genau das nicht, im Gegenteil: Da ist mehr Aufwand auch gleich mehr Lerneffekt. Und genau das möchte ich damit auch erreichen. Wenn man aber z.B. von der VCL keine Quellcodes dabei hat, dann ist der Lerneffekt bei der Komponentenentwicklung gleich Null. Man fördert so nur oberflächlich zusammengehackten Schrottcode, der "irgendwie" funktioniert.

Preise für Freelancer sollte es auch geben, wie für Schüler/Schulen/Studenten o.ä., um das Hauptprodukt Delphi weiter voranzubringen und "den klein Mann" nicht ganz so stark bluten lässt.
Genau darauf ziele ich mit meinem Vorschlag einer Standard-Edition, die weitestgehend der Starter entspräche, nur eben dann mit der "Lizenz zum damit Geld verdienen". Für Freelancer, für Startups, für alle die wenig Geld haben aber den Anspruch zu wachsen. Denn Editionswechsel nach "oben" ermöglicht Emba recht problemlos. Nur bringt das nicht viel, wenn "unten" nichts existiert.

Und noch etwas: Wo bleibt bei diesem Geschäftsmodell eigentlich die Pflicht zur kostenlosen Mängelbeseitigung / Produktnachbesserung?
Das steht eigentlich auf einem ganz anderen Blatt und stört mich bei Delphi auch schon seit einer ganzen Weile. Offensichtliche Bugs, egal ob in der IDE oder in den Sourcen, sollten in Form von Servicepatches beseitigt werden. Dass man seit geraumer Zeit Bugfixes bezahlen darf weil sie nur mit neuen Delphis veröffentlicht werden, das finde ich nicht ganz in Ordnung. Allerdings muss man korrekterweise dazu sagen, dass es die gesetzliche Gewährleistungspflicht nur im Verbraucherschutz gibt. Der gilt aber nicht für Geschäfte zwischen Gewerbetreibenden. Und Delphi richtet sich nun mal an gewerbliche Nutzer.
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden

Geändert von Codehunter (27. Jan 2018 um 09:37 Uhr)