Ja, der Umstieg ist leider sehr teuer, was ich auch sehr kritisch sehe. Denn wenn man schon einige Jahre mit Wartungsvertrag unterwegs ist und dementsprechend niedrige Preise hat, verliert man in mehrerer Hinsicht...
Dann muss man nun erstens den Wechsel durch ein Update bezahlen und steigt dann auch noch deutlich teurer in den Wartungsvertrag für die höhere Edition ein.
An der Stelle bin ich froh, dass wir damals nicht den Fehler gemacht haben und die Professional genommen haben. In der Sackgasse stecken leider einige, die ich kenne.
Interessant. Dieser Umstand war mir noch gar nicht so bewusst, da ich NIE mit Wartungsvertrag unterwegs bin sondern in ungleich größeren Abständen migriere wenn es wieder einmal ein Killerfeature gibt. FMX war z.B. mal so eins, weil ich unbedingt eine Android-Anwendung brauchte. x64 war auch so eins, weil die Anwender nach x64 schrien (obwohl das effektiv kaum einen Unterschied zu x86 macht). Inzwischen liefere ich nur noch x64 aus und bin so auch gleich ein paar lahme Uraltkisten beim Anwender los geworden.
Einfach gesagt ich kaufe statt zu leasen. Dass Emba hier aber sogar die treuen Stammkunden so ungeniert abschöpft erschreckt mich ein wenig und lässt mich eher von dem Gedanken noch weiter abrücken, jemals eine Subscription abzuschließen.
( @MEissing liest du mit? )
Den Linux-Compiler in der Oberklasse einzusortieren halte ich für einen strategischen Fehler seitens Embadera. MacOS x86 bekommt man schon ab der Pro, Linux nur ab Enterprise. Das finde ich widersprüchlich. Linux auf dem Desktop sollte man mit allen Mitteln fördern, statt mit hohen Preisen zu torpedieren. Ich glaube, Emba scheint noch gar nicht so ganz klar zu sein, was Delphi+CrossVCL bedeuten würde: Es wäre eine Alternative zu Qt, GTK und Java. Ich meine damit nicht technisch sondern eher produktstrategisch. Auf einmal ließen sich eine ganze Reihe bestehender Anwendungen mit überschaubarem Aufwand nach Linux migrieren.
Mein
früheres LiMux-Beispiel kommt ja nicht von ungefähr. Viele Augen haben da auf München geschaut. In vielen Verwaltungen rumort es. Man sagt mehr oder weniger offen, dass man weg will von Microsoft und den USA. Ich kann zwar nicht für München sprechen, wohl aber für hiesige Verwaltungen. Und da sehe ich eine ganze Reihe von Fachanwendungen, die mit Delphi geschrieben sind. Eine der hakeligsten darunter ist das Kataster. Der Hersteller hat irgendwie die Entwicklung verschlafen, ist bei Windows XP hängen geblieben und werkelt seit 10 Jahren an einer Nachfolgeversion die auch unter Win7+ läuft. In der Not haben die Verwaltungen ein XP virtualisiert laufen weils nicht anders geht. Ein alternativer Anbieter steht in den Startlöchern, dessen Anwendung auch in Delphi geschrieben ist. Es hapert nur an der Datenmigration. Nun war aber auch in der Verwaltung jemand so schlau und hat mal Linux ins Pflichtenheft geschrieben. Zwar unter nice-to-have aber immerhin.
Gestern habe ich interessenhalber mal bei eben diesem Anbieter angerufen und nachgefragt, ob man denn CrossVCL auf der Agenda hätte. Denen ging es wie mir: Noch nie gehört und man merkte sofort, da war jemand vom Hocker gefallen. Ich bin dann bis zum Leiter der Entwicklung verbunden worden. Der hat mir klipp und klar gesagt: Das was Windows in den Verwaltungen hält sind Bestandsanwendungen, die sich nicht mit vertretbarem Aufwand migrieren lassen. FALLS CrossVCL mehr sein sollte als ein Sturm im Wasserglas, dann würde das in seiner Firma einiges radikal verändern. Denn er hätte inzwischen einen meterhohen Stapel an Anfragen von Stadtverwaltungen zu einem Linux-Client.
Ich hab dann interessenhalber mal gefragt, mit welcher Edition die denn arbeiten. Und siehe da: Überwiegend Professional, Architekt nur auf einer einstelligen Zahl Arbeitsplätze. Wird man auch nicht ändern, aus Kostengründen.
Also, @Emba: Packt doch bitte den Linux-Compiler in die Pro-Edition. Lasst das Kind doch erst mal groß werden und in ein paar Jahren schauen wir noch mal neu.