Einzelnen Beitrag anzeigen

Benutzerbild von Codehunter
Codehunter

Registriert seit: 3. Jun 2003
Ort: Thüringen
2.272 Beiträge
 
Delphi 10.4 Sydney
 
#15

AW: String nach bestimmten Zeichen(Buchstaben) absuchen

  Alt 28. Aug 2017, 09:29
Ich gebe ein Wort in ein Textfeld ein. Drücke auf einen Button und die Anzahl der Buchstaben im Textfeld werden gezählt,
dann in einem Label mit '*' ausgegeben, in der Anzahl der Buchstaben.
Der erste, einfache Teil in aller Kürze:Label1.Caption:= StringOfChar('*', Length(Edit1.Text)); Nun wirds ein wenig komplizierter. Ein String ist sozusagen eine Liste von Buchstaben und ggf. Steuerzeichen wie Zeilenumbruch etc. Ich sage bewusst nicht Array, denn ein Array of Char ist nicht gleichbedeutend mit String. Daher sollte man wissen, dass bei String-Iterationen immer bei 1 begonnen wird, bei Array-Iterationen dagegen bei 0. Oder aber man überlässt es gleich der Container-Iteration mit for-in:
Delphi-Quellcode:
var
  C: Char;
  S: String;
  PositivZaehler, NegativZaehler: Integer;
begin
  S:= Edit1.Text;
  for C in S do
  begin
    // Positiv-Prüfung, ob ein Zeichen im String enthalten ist
    if C = 'athen
      Inc(PositivZaehler);
    // Negativ-Prüfung, ob ein Zeichen NICHT im String enthalten ist
    if C <> 'athen
      Inc(NegativZaehler);
  end;
end;
Die verschiedenen Vergleichsoperatoren wie "=" und "<>" in diesem Beispiel findest du in der Delphi-Hilfe. Natürlich geht das mit if-then-else auch und besser. Ich wollte hier nur die unterschiedlichen Operatoren erklären.

Wenn du aber beim Lehrer auf dicke Hose machen willst, geht das Ganze auch ohne Schleifen:
Delphi-Quellcode:
var
  C: Char;
  S: String;
  PositivZaehler, NegativZaehler: Integer;
begin
  S:= Edit1.Text;
  PositivZaehler:= S.CountChar('a');
  NegativZaehler:= Length(S) - PositivZaehler;
Was da jetzt passiert ist eigentlich selbsterklärend: S.CountChar ist eine Hilfsfunktion, die der String selbst über den TStringHelper bereitstellt. Damit kannst du schon mal die Positivprüfung ganz easy machen. Mit Length(S) ermittelst du, wie viele Zeichen insgesamt im String enthalten sind, egal welche. Wenn du davon nun die Anzahl der positiv geprüften Zeichen abziehst, erhältst du logischerweise die Anzahl der negativ geprüften Zeichen. Und das ganz ohne jedes Zeichen einzeln mit if in einer Schleife getestet zu haben.

Wofür ist eine solche indirekte Zählung nütze? Sie läuft schneller. Ist wie bei Computerspielen: Je schneller desto besser. Der Programmierer sagt dazu Performanceoptimierung. Bei Strings die du manuell in ein Edit eingibst, wirst du noch keinen großen Unterschied merken. Aber vielleicht hast du es irgendwann mit viel größeren Datenmengen zu tun und da ist der Anwender der dein Programm letztlich nutzen wird, immer dankbar wenn die Eieruhr so kurz wie möglich erscheint.

Apropos Eieruhr: Die funktioniert so:
Delphi-Quellcode:
begin
  Screen.Cursor:= crHourGlass; // oder crAppStart
  try
    // Irgendwas machen das lang rechnet
  finally
    Screen.Cursor:= crDefault;
  end;
end;
Der try-finally-Block ist in Delphi sehr wichtig. Damit stellst du sicher, dass falls zwischen try und finally irgendein Fehler passiert, der Code zwischen finally und end immer ausgeführt wird. Ansonsten kanns dir passieren, dass deine Eieruhr bis zum Sanktnimmerleinstag (bzw. dem Programm-Ende) am Mauszeiger pappen bleibt.

Neben dem try-finally-Block gibt es auch einen try-except-Block, der funktioniert fast genauso. Der einzige Unterschied ist, dass der Code zwischen except und end nur dann ausgeführt wird, wenn zwischen try und except ein Fehler aufgetreten ist. Das ist nützlich, um Fehlermeldungen ausgeben zu können.
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden

Geändert von Codehunter (28. Aug 2017 um 09:36 Uhr)
  Mit Zitat antworten Zitat