Offensichtlich hat Dich Dein Beruf unterfordert oder abgetörnt oder beides.
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Ich finde es jedenfalls begrüßenswert, dass Du ernsthaft über Alternativen nachdenkst und Dir und den Schülern den jetzigen Zustand nicht weiter "zumuten" willst. Ich wünschte, mehr Lehrer hätten dazu den Mut.
Das sehe ich als unqualifizierte Beleidigung an. Grundsätzlich ist es so, dass ich das nicht freiwillig aufgebe. Es hat viel mehr damit zu tun, dass das Referendariat sehr unrealistische Ziele verfolgt. Selbst wenn du deutlich besser bist als das, was jeder verbeamtete Lehrer jeden Tag macht, fällst du durch. So ist das bei mir. Ich sehe meinen Unterricht nicht als total großartig an, doch total großartigen Unterricht gesehen habe ich hier auch noch nicht.
Es gibt zu viele schlechte Lehrer, die nichts mehr zu befürchten zu haben. Statt unrealistische Anforderungen an Referendare zu haben, wäre es wesentlich besser,
realistische Anforderungen an
alle zu stellen. Aber es ist wohl viel einfacher, eine Hand voll Referendare in anderthalb Jahren in den Wahnsinn, Burnout oder Selbstmord zu treiben (ein Kollege von mir, der mit mir an meiner Schule angefangen hat, hat sich im Dezember umgebracht), als wenigstens überhaupt mal zu überprüfen, was eine wesentlich größere Anzahl an Beamten 40 Jahre lang eigentlich treibt.
Konkret wurde mir gesagt, ich mache zwar gutes Material, habe tolle Ideen und sehr gutes Fachwissen, nähme aber Antworten der Schüler unzureichend ins Unterrichtsgespräch auf. Ausschließlich deshalb habe man mir empfohlen, es mit dem Lehramt sein zu lassen.
Was Du gemacht hast, war aber ja wohl sehr eigenständige Arbeit.
Klar, wer nie in der Wirtschaft war, von dem kann niemand erwarten, dass er schon in großen Teams gearbeitet hat, oder? Ich habe natürlich an der Uni ein Modul Software-Projekt gehabt.
Meinst Du, ein Angestelltenverhältnis mit Arbeitsauftrag ist das richtige für Dich? Also Klartext, ich sehe da eher Selbstständigkeit.
Kann gut sein. Ich hätte lieber etwas Sicherheit. Falls möglich.
Vielleicht gelingt sowas sogar im Gamingbereich. Da ich mich da aber nicht auskenne, kann das allenfalls eine Idee sein.
Wäre schön, weiß nur nicht, wie das mit meiner Qualifikation gehen soll.
Du kannst offenbar halbwegs programmieren, ausserdem hast du wahrscheinlich recht gute Mathematikkenntnisse.
Ich wuerde versuchen, beides irgendwie zu verbinden.
Ob Delphi an sich jetzt so der Bringer im Jobmarkt ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Das weiß ich. Es ist bloß das, was ich am besten kann und liebe. Bevor ich mit 27 noch einmal ganz von vorne anfange, dachte ich, ich frage hier mal. Davon abgesehen habe ich zwar in vielen Bereichen gute Kenntnisse, aber erreiche natürlich nicht das Niveau von Leuten, die das explizit gelernt haben.
In meinem nicht unbedingt kurzen Berufsleben habe ich etliche Lehrer kennen gelernt, die in den unterschiedlichsten Berufen tätig waren, nur nicht in dem ursprünglich erlernten.
Und das Gegenteil gibt es auch.
Eventuell in Jobbörsen ... nachschauen, ob dort etwas zu finden ist, bei dem Du sagen kannst: Jo, das kann ich oder das möchte ich machen und dann einfach bewerben.
Quereinsteiger sind gerade im EDV-Bereich nicht unbedingt eine Ausnahme.
Ansonsten bei Jobbörsen einfach ein Profil einstellen und hoffen, dass jemand reagiert. Hatte damit mehrfach Erfolg.
Kannst du da welche empfehlen?
Bist Du bei Xing, linkedin?
Schon beim der Bundesagentur für Arbeit gewesen?
Konkret besteht mein oben beschriebenes Problem erst seit vorgestern. Daher nein. Da ich bis auf weiteres weitermache, ist es gerade jetzt durch Notenschluss etc. etwas stressig.
Weiß nicht. Konkret wurde mir von den Prüfern empfohlen, etwas an der Uni zu machen, aber ob das als Karriere taugt, weiß ich nicht.