Vor allem würde mich interessieren was damit mehr möglich ist als mit der Delphi-
IDE
In den ersten Schritten geht es vor allem darum, mit Delphi-Code in einem modernen Editor arbeiten zu können. Der Editor der Delphi-
IDE ist inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen und hinkt der Konkurrenz ein wenig hinterher. Hier ein Auszug von Dingen, ohne die ich heute nicht mehr arbeiten möchte:
- Split-Screen: Mehrere Source-Dateien nebeneinander geöffnet haben
- Vollständige, leicht erlernbare und anpassbare Bedienung mit der Tastatur. Ich mag es nicht zur Maus greifen zu müssen.
- Multiple Cursors
- Im gleichen Editor bequem mit Dateien in anderen Sprachen arbeiten können (
XML,
SQL, JSON, Batch, PowerShell, PHP, JavaScript...) inkl. Source Highlighting, IntelliSense (wenn möglich) etc.
- Git-Integration: Diffs ansehen, Änderungen holen/senden, einen Branch wechseln etc. ohne den Editor verlassen zu müssen
- Terminal-Integration: Ist sowohl bei aufwendigeren Git-Kommandos sinnvoll als auch bei der Arbeit mit
Unit-Tests, da ich die Ergebnisse der Tests sehe ohne die Anwendung verlassen zu müssen.
- Themes: Insbesondere gute dunkle Themes sind mir wichtig aber da hat jeder seine eigenen Vorlieben. In Delphi sieht es da mit der Anpassbarkeit leider recht mau aus.
- Stabilität: Insb. in großen Projekten neigt die Delphi-
IDE zu Abstürzen oder einminütiger Reaktionslosigkeit. Wie oft wurde ich schon aus der Arbeit gerissen, weil die gesamte
IDE nach "MyObject." eine gefühlte Ewigkeit vor sich hin rödelt?
Diese Dinge allein reichen für mich aus, um selbst bei etwa gleichem Delphi spezifischen Funktionsumfang den Editor für die meiste Zeit des Tages zu wechseln. Beliebte Features der Delphi-
IDE werden nach und nach in OmniPascal folgen. Darunter zählt natürlich auch die Anzeige von Code-Dokumentation aus den Kommentaren
Aktuell sind es in der Tat wenig Dinge, in denen OmniPascal der Delphi-
IDE voraus ist. Bevor ich anfange mich um
zuverlässige Refactoring-Möglichkeiten zu kümmern, muss OmniPascal zunächst in der Lage sein, jedes Sprach-Feature richtig zu verstehen. Der Prozess ist noch nicht zu 100% abgeschlossen. Was heute bereits geht:
- Automatische Implementierung von Interfaces
- Units zur Uses per Kommando hinzufügen ohne hoch scrollen zu müssen
- Mehrfarbiges Source Highlighting: Meiner Meinung nach geht die Delphi
IDE sehr sparsam mit Farben um. Ich finde es auf Dauer sehr erleichternd wenn sich Methoden-Deklarationen, Programm-Ablauf-Änderungen (Exit, Break, Continue, Raise) von Schlüsselworten unterscheiden. Ziel ist es, dass OmniPascal semantisches Highlighting erzeugt so wie man es z.B. von Visual Studio in C#-Dateien kennt
- Navigation zu Methoden-Implementierungen, Uses-Sektionen, Initialisierungs-/Finalisierungs-Sektion innerhalb der aktuellen
Unit per Kommando
Für manche dieser Dinge (speziell Letzteres) gibt es natürlich auch Delphi-
IDE-Plugins.
Am Ende entscheidet natürlich der eigene Geschmack über den verwendeten Editor. Auch wenn ich mehr als 90% meiner Arbeitszeit in VSCode unterwegs bin, muss ich dennoch täglich die Delphi-
IDE starten um Formulare zu designen, zu debuggen oder einfach nur um ein neues Projekt anzulegen. Wer keine Lust auf zwei Editoren hat und mit der Delphi-
IDE zufrieden ist, soll auch weiterhin damit arbeiten. Wer allerdings auf der Suche nach einer Alternative ist, sollte sich früher oder später mit OmniPascal beschäftigen