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Was macht man im Informatikstudium?

Ein Thema von Spiderpig_GER_15 · begonnen am 13. Jul 2009 · letzter Beitrag vom 15. Jul 2009
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Neutral General

Registriert seit: 16. Jan 2004
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#11

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 13:57
Hi,

Also ich kann meinen Vorrednern eigentlich nur zustimmen. Bin im 2. Semester und hatte bisher 2 Mathevorlesungen.

1. Algebraische Strukturen. Da hilft einem die Schulmathematik recht wenig, war anfangs nicht so schwer, wurde dann aber ziemlich übel (finde ich). Selbst als wir dann die lineare Algebra hatten. Sprich Vektoren, Vektorräume, etc. hatte das nur wenig mit der linearen Algebra aus der Oberstufe zu tun. Also es war ganz praktisch wenn man in der Oberstufe aufgepasst hat, aber das wars auch.

2. Kombinatorik&Analysis: Wenn dir Folgen Spaß machen, dann bist du herzlichst Willkommen Es wird ne Menge mit Folgen gemacht. Daneben noch ein bisschen Graphentheorie und Stochastik. Beides nicht so schwer. Wobei ich persönlich Folgen nicht besonders leiden kann.. Dann kommen die Funktionen. Ableitungen und Integralrechnung. Abgesehen davon, dass erstmal die Hälfte wieder irgendwie mit Folgen hergeleitet wird ists z.T. nicht viel mehr als das was man in der Schule zu dem Thema lernt. Allerdings wird halt jede Regel bewiesen und von weit her hergeleitet

Die Übungsblätter bestehen (vorallem in Algebra) erstmal fast nur daraus irgendwelche Dinge zu beweisen. Darauf solltest du dich einstellen. Rechnen war in der Schule.. Dazu kommt eben das Tempo. In der Schule haben wir Wochen gebraucht bis wir alle Regeln zum Ableiten einer Funktion gelernt hatten. Für jede Regel dann 10 Übungsaufgaben durchgerechnet ("Bilden Sie die Ableitung von f(x) = x^2 + 3x + 1"). In der Uni werden ALLE Regeln innerhalb von 20 Minuten an die Tafel geschrieben (ggf. mit Herleitung) und dann bekommt man in nem Aufgabenblatt für nächste Woche die Aufgabe:

Zitat:
Bestimmen Sie für die folgenden Funktionen
(i) f : x |--> f (x) = xsin(x) , x∈R , x > 0 .
(ii) g : x |--> g(x) = cos(ln(x²+1)) + exp(sin(ln(√x))⋅cos(n√x)) , x∈R, x > 0
die Ableitungen f ' und g ' für alle reelle x aus dem Differenzierbarkeitsbereich der
Funktion.
Vorallem die ii) ist sehr lustig

Was generell ganz nützlich ist (nicht nur in Mathe): Beweis durch vollständige Induktion. Es wird dir den Einstieg wahrscheinlich erleichtern wenn du dir das mal anschaust...

Wenn du halbwegs Programmieren kannst, dann wird dir (bei mir heißt es) "Softwareentwicklung I" keine Probleme bereiten. Zumindest nicht der Teil mit dem Programmieren. Man lernt nämlich noch z.B. wie man beweist, ob eine gegebene Funktion nach endlicher Zeit terminiert oder ob 2 Funktionen A und B das gleiche tun. etc etc..

Also das größte Problem ist denke ich mal Mathe. Vorallem wenn du erst in der 10 bist. Die 1 in Mathe bringt dir vielleicht insofern etwas, dass du wahrscheinlich ein gutes Matheverständnis hast und es dir evtl nicht so schwer fällt diese Sachen zu lernen. Aber ich denke es wird schon nicht einfach.

Gruß
Neutral General
Michael
"Programmers talk about software development on weekends, vacations, and over meals not because they lack imagination,
but because their imagination reveals worlds that others cannot see."
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Mithrandir
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#12

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 14:02
Wohin solls denn gehen: Uni oder FH? Vergiss auch nicht, dass die Anforderungen dank Bologna (Umstellung auf Bachelor/Master) härter geworden sind. Man muss in kürzerer Zeit mehr Stoff durchkloppen. Wenn also einer der alten Hasen sagt "is toll", muss das heute nicht unbedingt mehr stimmen.
米斯蘭迪爾
"In einer Zeit universellen Betruges wird das Aussprechen der Wahrheit zu einem revolutionären Akt." -- 1984, George Orwell
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Matze
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#13

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 14:33
Also die Mathe-Eins kannst eigentlich vergessen (klingt hart, ist aber so). Bei uns hatten damals einige eine 1.x im Mathe-Abi (Klasse 13) und sind in der Matheprüfung des 1. Semesters gnadenlos durchgefallen. Das waren aber auch Dinge, da wusste nicht mal der Prof. genau, wo man das später braucht (Gruppenhomomorphismen & Co). Und mir persönlich war es viel zu abstrakt.
Das war auch ein Grund, wieso ich damit aufgehört habe.

Die Durchfallsquoten lagen damals in Mathe auch bei 80 - 90% (Diplomstudiengang)

Ich möchte dir hier keine Angst machen! Du sollst nur merken, dass das Schulmathe im Vergleich zur Uni ein Witz ist.
Du kannst auch mal reinschnuppern und wenn es dir nicht liegt, wieder aufhören - bevor du's gar nicht machst.

Grüße, Matze
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Spiderpig_GER_15

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#14

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 14:35
*schluck*

Also wenn es scheitert dann an Mathe? Ich meine ja nur, vllt. ist 10 Klasse für die meisten von euch schon etwas länger her (wir machen grade sin/cos/tan etc) Und davor waren exp.-/beg.-/loggistisches Wachstum angesagt. Das ist weit von irgendwelchen Vektoren, Integralen und Ableitungen entfernt...
Könnte ich das erste Semester schaffen? Dann kann ich mir ein Bild machen von dem was das ist... Ungern würde ich halt in der Mitte sagen müssen, dass es zu schwer ist und ich es nicht packe.

PS: Gebt mir doch mal ein bisschen Hoffnung

Matze: Es geht um Informatik Das Mathe unsinnig ist kann ich mir denken, da es einfach sachen gibt die wir noch nie gemacht haben


MfG Spiderpig
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mirage228

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#15

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 14:38
Lad dir doch von deiner Wunschuni mal die Folien runter. Oft werden die einfach so direkt ins Netz gestellt...

Viele Grüße

P.S.: Was ist denn bitte "loggistisches Wachstum"? Du meinst "logarithmisches Wachstum" oder? o.O
David F.

May the source be with you, stranger.
PHP Inspection Unit (Delphi-Unit zum Analysieren von PHP Code)
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Die Muhkuh

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#16

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 14:41
David: Logistisches Wachstum
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LuCSteR

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#17

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 14:43
Ich kann DanielG nur zustimmen. --> 4. Semester: Praktische Informatik. Blanker Horrer so ein Bachelor-Studium
Einige vorher hatten egschrieben, das Schulstof in Mateh und Info nicht viel helfen. Dem muss ich allerdings wiedersprechen. Gerade die Themen der Sekundarstufe 2 sind Hauptbestandteil bei uns. Natürlich schneller, tiefer und alles bewiesen bis aufs kleinste. 4 Semester Mathe waren bei uns 2 Semester analytische Geometrie, 1 Semester Analysis und 1 Semester Stochastik. Für die jeweiligen Bereiche der Mathematik hatten wir in der Schule ausreichend Grundlagen beibekommen, um alles weitere verstehen zu können im Studium. Ich spreche da scheinbar nur für mich ^^

Außerdem ist es nicht zwingend notwendig eine Programmiersprache zu beherrschen, weil sowieso ne andere im Studium dran kommt. Je nach Dozent hatten wir Pascal, Java und C. Die Sprachen dienen dabei immer nur als Werkzeug um z.B. Objektorientiertes Programmieren zu lernen. Oder Pascal um Grundlagen der Programmierung/Algorithmierung zu verstehen. Meiner Meinung anch also kein Nachteil, wenn man keine Programmiersprache beherrscht. Bei uns wird immer gesagt, das Programmiersprachen nicht im Studium vermittelt werden, weil dafür keine Zeit ist. Dennoch sind die zahlreichen Übungen dahingehend sehr wissensbringend. Ist auch kein Hexenwerk, sich eine Sprache anzueignen. Mal nen gutes Buch drüber besorgt und nen Woche ausprobiert, da sollten die Grundlagen sitzen ^^

Vorlesungsbsp. die wir bisher hatten:
-Betriebssysteme I&II
-Informatik I&II
-Softwareentwicklung I-V (Anfangs prozedurales Programmieren+OOP, dann mehr Modelle und Prozesse zur SWE...)
-Mikrokontrollerprogrammierung I&II (Assambler)
-Mathe I-IV
-Elektrotechnik+Elektronik
-Datensicherheit
-Physik
-BWL
-Datenbanken I&II
-eCommerce
-Rechnernetze I-III (ISO-OSI usw.)

und noch nen paar Wahlfächer. Sicher kannst du deine zukünftigen Studieninhalte auch im Internet einsehen. Falls du keine Vorstellung hast, was sich wohinter verbirgt, dann frag einfach Englisch hat man auch nomma ^^

Auch wenn im Lehrplan steht 5 Semester Softwareentwicklung, dann heißt das nicht zwangsläufig das man da 5 Semester lang programmiert.

Ahja zum Schluss sei noch gesagt, das wenn du 10. Klasse Wissen besitzt, du dich extrem viel hinsetzen musst für Mathe jedenfalls. Weil Gerade Differenzieren/Integrieren, e-Funktionen, rechnen im komplexen Zahlenbereich und andere matehmatische Schmankerl erst in der Sekundarstufe II vermittelt werden, also deren Grundlagen.

--> Studium>>>>>>Schule ^^

Grüße
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#18

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 14:51
Zitat von Spiderpig_GER_15:
Könnte ich das erste Semester schaffen? Dann kann ich mir ein Bild machen von dem was das ist... Ungern würde ich halt in der Mitte sagen müssen, dass es zu schwer ist und ich es nicht packe.
Warum? Scheitern gehört zum Leben dazu. Wenn du es nicht versuchst, machst du dir später Vorwürfe, dass du es nicht gemacht hast. Und wenn du mittendrin feststellst, dass es nicht klappt - mein Gott, die Erde dreht sich weiter.
米斯蘭迪爾
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Spiderpig_GER_15

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#19

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 15:00
Naja, mein Ziel ist es nicht für immer Informatik zu studieren, mir würds reichen wenn ihr mir sagt mit Mathe 10. Klasse kann man das 1. Semester bestehen. Dann weiß ich bescheid und guck mal wies weiter gehen kann . Apropos, es soll nicht so klingen als könnte ich keine Programmiersprache Delphi sitzt schon ganz gut

MfG

Spiderpig
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Phoenix
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#20

Re: Was macht man im Informatikstudium?

  Alt 13. Jul 2009, 15:03
Sagen wir es mal so: Ausser in den Mathematik-Vorlesungen / Übungen wirst Du Mathe in dieser Tiefe im Studium selber nur ungeheuer selten bis gar nicht brauchen. Eine Ausnahme bietet da natürlich Kryptologie, das das pure angewandte Mathe ist. Ausserdem vielleicht noch, um die Komplexität bestimmter Alogrithmen zu bestimmen um auszurechnen, welcher von zwei alternativen Algorithmen der performanteste im aktuellen Anwendungsfall ist. Das wird besonders gerne im Studium benutzt um zu beweisen warum Quicksort tatsächlich in aller Regel der schnellste mögliche Sortieralgorithmus ist. Das ist auch Mathe pur.

Ansonsten brauchst Du diese Mathematik im Studium eigentlich nur für die Mathe-Scheine. Ich hab mein Abi in Mathe gerade so bestanden und hatte im Studium dann so meine 2er. Das ist also eigentlich halb so wild wenn man genug übt. Mathe ist reine Übungssache. Wenn man das oft genug durchexerziert kapiert man es irgendwann, und wenn man es kapiert hat, dann muss man üben um es in der Klausur schnell genug hinzubekommen. Wobei man das auch so oft durchexerzieren kann, das mand as auch schafft wenn man es nicht kapiert hat. Das muss dann aber wirklich alles wie Schema F sitzen. Wenn mans kapiert tut man sich leichter.

Damit will ich sagen: Schaffen tut man das bestimmt. Je nach Fitheitsgrad in Mathe muss man halt weniger oder mehr üben.

Also mach Dir deswegen weniger einen Kopf. Du hast die Chance so früh loszulegen. Dann würde ich versuchen das zu nutzen. Schaden tut es nicht, und wie gesagt: Mathe wird zu 90% nur in Mathe gebraucht, die anderen 10% braucht man dann etwas später im Studium in anderen, ausgewählten Fächern auch mal kurz, aber nicht mehr in der Tiefe.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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