Zitat von
Delphi_Fanatic:
Mit den 4 etablierten Parteien (CDU/CSU, FDP, SPD, Grüne) haben wir doch schon ein recht breites, politisches Spektrum wo eigentlich für jeden was wählbares dabei sein sollte...
Das sahen ca. 12% der Wähler in Deutschland aber anders, ganz zu Schweigen von den 57% Nichtwählern.
Es geht bei einer Wahl nicht um eine Tüte Chips, wo man sich die leckersten aussucht, sondern um essenzielle Entscheidungen unserer Gesellschaft.
Zitat:
Davon abgesehen :
Es gibt so viele, wirklich wichtige Themen, wie z.B. Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise, Umweltschutz, Klima-Veränderung, Energie-Gewinnung nach dem Öl-Zeitalter, Terrorismus oder z.B. auch die Außeneinsätze der Bundeswehr usw.usf....
Offensichtlich sind Grund- und Menschenrechte für dich kein wichtiges Thema, oder was wolltest du damit ausdrücken? Offenbar ist Demokratie, also die Frage, wer und vor allem wie welche Entscheidungen trifft, nicht wichtig?
Zitat:
da sollte man es sich vielleicht mal überlegen, ob es da nicht doch noch wichtigere Dinge gibt, als eine Partei, die sich mit Dingen wie Internet-Sperren gegen KiPo-Seiten und einer Kultur-Flatrate oder ähnlichem Kram auseinander setzt.
Und aus diesem Grund soll man eine Partei wie die SPD wählen, die für Sozialabbau und Überwachung verantwortlich ist? Oder eine Partei wie die CDU, die in Deutschland Hungerlöhne toleriert und Passagierflugzeuge abschießen will? Oder, oder oder...
Zitat von
Delphi_Fanatic:
Wenn Ihr meint, "die Welt retten zu müssen" in dem Ihr Euch gegen Internet-Sperren und für eine Kulturflatrate usw.usf... einsetzt - dann tut das doch, in dem Ihr Eure Petitionen unterschreibt oder geht demonstrieren... aber wenn Ihr im Wahllokal steht und Euer Kreuzchen macht - dann tragt Ihr auch eine gewisse Verantwortung !
Moment, ich übersetz das mal:
"Wenn ihr euch politisch engagieren wollt, dann sagt eure Meinung, die keinen interessiert. Aber versucht BLOSS NICHT mit eurem verfassungsgemäßen Wahlrecht andere Parteien zu wählen - es könnte sich ja was verändern!"
Selbstverständlich trägt man Verantwortung. Für mich ist aber genau das ein Grund, nicht die CDU oder die SPD zu wählen.
Zitat:
Wir brauchen Leute an der Macht, die was von Wirtschaft verstehen, die sich mit Außenpolitik auskennen, die Konzepte anbieten können für einen Umstieg auf erneuerbare Energien usw.usf...!
Abgeordnete haben - auf Staatskosten - die Möglichkeit, entsprechende Mitarbeiter einzustellen. Die Fraktionen beschäftigen entsprechende Mitarbeiter. Die Regierungen beschäftigen noch viel mehr solcher Mitarbeiter. Und auf Europaebene gibt es zusätzlich noch die EU-Kommission, die nicht nur die Kommissare stellen (die ja schon Experten sein sollen), sondern auch weitere Mitarbeiter beschäftigt haben. Zusätzlich haben die Parlamente selbst noch wissenschaftliche Dienste, die Gutachten erstellen. Und wenn das alles nicht reichen sollte, dann kann man immer noch externe Experten einladen und die beispielsweise in Ausschusssitzungen anhören.
Das Problem ist gar nicht das Fachwissen. Denn das ist vorhanden, man muss es nur nutzen. Sondern es geht um die Frage: Wo will ich hin? Was genau ist mein Ziel? Und wie will ich das Ziel erreichen?
Ein kleiner Vergleich:
1. Dr. Axel Troost, Volkswirt und Mitglied des Finanzausschusses des Bundestages.
2. Albert Rupprecht, Volkswirt und Mitglied des Finanzausschusses des Bundestages.
Wenn man sich hier die Qualifikationen anschaut, sollte man eigentlich meinen, dass die beiden für ihren Job gleich gut qualifiziert sind, Axel Troost sticht ggf. noch wegen seines Doktors hervor. Auflösung? Axel Troost ist Mitglied der Linken, Albert Rupprecht Mitglied der CSU. Hat jetzt Troost plötzlich kein Fachwissen, keine Qualifikation mehr? Versteht er die Wirtschaft nicht? Was zum Teufel tut man denn sonst in einem VWL-Studium, als zu lernen, wie die Wirtschaft funktioniert?
Tatsache ist aber, dass beide, obwohl beide sich mit der Volkswirtschaft auskennen, immerhin können sie das durch ein anerkanntes Diplom nachweisen, ein anderes Verständnis davon haben, wie die Wirtschaft funktionieren muss. Man kann jetzt entweder die Linken oder die CSU oder die Tierschutzpartei gut finden, das ist eine persönliche Sache. Aber es geht darum, dass Wahlen dafür da sind, damit die Bürger sagen, wo es lang geht.
Eine Partei, die nur auf ihre "Wirtschaftskompetenz" setzt, könnte auch gleich öffentlich bekannt geben: "Wir haben keine Inhalte, sondern lassen unsere Politik von unseren Fachberatern machen".