Ich denke, wenn man eine Antwort auf die Frage des TE finden möchte, dann darf man nicht nur die letzten Jahre sehen. Da muss man zurück bis zum Ursprung.
Als Delphi 1 auf den Markt kam, gab es im
RAD-Bereich nichts. Darum war es anfangs auch sehr beliebt und erfolgreich. Auch weil zudem das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut war. Die Konkurrenz bestand im Großen Ganzen aus den C-Compilern von (in der Reihenfolge der Verbreitung) Watcom, Symantec und Microsoft. Andere Programmiersprachen bzw.
IDE's wie Foxpro, Cobol usw. haben nur eine Nebenrolle gespielt.
Delphi hatte damals alle Voraussetzungen, richtig beliebt zu werden. Wenn da nicht die Preisgestaltung gewesen wäre. Mit schöner Regelmäßigkeit hat man den Preis angehoben, um nicht zu sagen verdoppelt. Andere Sprachen standen hingegen immer öfter (nahezu) kostenlos zur Verfügung. Watcom, Symantec & Co sind vom Markt verschwunden. Das hätte man bereits damals im Marketing berücksichtigen müssen. Dem standen aber die beiden Besitzerwechsel entgegen. Es war keiner da, der anstatt Geld herauszuziehen mal Geld in die Hand genommen hätte, um Delphi richtig zu pushen. Danach hätte man wieder "ernten" können.
Entstanden ist darum die Situation, wie sie heute haben: Ein relatig gutes Produkt, das für die massenhafte Verbreitung zu teuer ist, und darum auch von der Beliebtheit her keinen gebührenden Rang einnimmt.
In Folge davon mangelt es (im Vergleich zu den marktführenden Sprachen) auch an Programmierern. Sollte man die bisherige Strategie nicht grundsätzlich ändern, wonach es nach der Indera-Übernahme nach wie vor nicht aussieht, werden auch die Gerüchte nicht verstummen. Und das Ende wird dann kommen, wenn mit dem Produkt kein Geld mehr zu verdienen ist, sprich die Investoren ihr Interesse daran verloren haben. Dann wird alles abgewickelt, Delphi wird vielleicht sogar Open Source werden, und dann stehen die Sterne für den Erfolg wieder gut. Dann wird Delphi vielleicht auch wieder in der Masse beliebter werden, aber sterben wird es nicht. So sehe ich das zumindest.