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MichaelT

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Delphi 10.3 Rio
 
#55

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?

  Alt 28. Jul 2016, 16:51
In Linz auf jeden Fall. Kann ich dir aus meinem Jahrgang durchaus bestätigen. Bei uns spielt sich sehr viel auch in FHs ab und die sind bereits eine Kombination aus Fach und Informationstechnologie bspw. FH resp. Lehrgang für Bioinformatik, Medizin Informatik usw... Was hier Programmierer wird genannt kommt bei uns aus der HTL heute. Informationssysteme mach die im Schlaf bis sie in die Praxis kommen . Je nach Lehrer wird da UML gezeichnet, wie eine technische Zeichnung und nicht reverse und mal Reinschauen. Ich persönlich bin kein Freund von Roundtrip Engineering (Forward und Reverse).

Die historische Sicht hab mir nicht ich einfallen lassen, die ist tatsächlich bestätigt und sogar mehr als 'Lehrmeinung'. Ich war ein Welchen auf einem Institut in der das ungeliebte Kind 'Methoden', Werkzeuge, Schätzungverfahren usw... aber betrachtet auf einer oder mehreren Metaebenen. Genauso wie Ökonomie/Volkswirtschaft kann man Methoden, worauf diese ursprünglich eine Antwort geben sollten und wie sie zum Zeitpunkt ihrer Verbreitung gepriesen wurden und von wem dann übernommen. In dem Umfeld konferieren tatsächlich die Typen von den Instituten jener die diese 'begehrten' Bücher aus dem Eck schreiben. Win-Win Methode als Beitrag zur Kollaboration - genialer Zugang, nie gehyped.

Agile ist gehyped - hat nie jemand gebraucht. Wenn man mehr als Scrum Master ist und mal diese Sekten mal durchschaut hat, dann wird dir klar woher der Wind weht. Der Scrum ist für den Entwickler der größte Beschiss der jemals in der IT Fuss gefasst hat. Es schnallt in der Regel keiner wie er wirklich geht und deswegen ist er in unseren Breitengraden eher harmlos.

Früher war die Forschung in der Gegend eher bescheiden. Da gab es mal ein Typen der hieß der 'Buchhalter der IT', der sammelte Bücher über Bücher Statistiken Softwareeentwicklung. Aus dem Umfeld stammt auch die Idee Werkzeuge mit Punkten zu versehen und gewisse Projekttypen und Größen damit in Verbindung zu setzen. Was wird mit ein 12 Punkt Werkzeug geschrieben (Delphi liegt so in der Gegend)...

Bei den Werkzeugen geht es eher, wie ist eine IDE aufgebaut wodurch unterscheidet sie sich von einer Workbench, eben auf den Ebenen bis zur Implementierung. Ein Werkzeug kann man bspw. Top Down Bauen. Man geht her zieht die Gemeinsamkeiten des Ablaufs- oder Ablaufkategorien auf eine Metaebene und entscheidet dann erst, ob einer IDE gebaut wird oder eine Workbench.

Sobald man in Linz in die Ecke Systemtheorie gekommen ist war man schnell im Umfeld Siemens und Systemtypen von Pichler. Der Pichler war eine Pionier im Umfeld Starkstrom. Der hat nicht nur die theoretische Basis und Lösungsmethoden entwickelt sondern gemeinsam mit Kollegen Werkzeuge gebaut die helfen die Lösungsverfahren umzusetzen im Rahmen von Modellierung, Simulation usw... Im Pichler seiner Systemtypenwelt war z. B. Algorithmus ein Systemtyp, eine Differenzialsystem, ein Differenzensystem, ein DEVs System (Diskretes Ereignissystem), ein Automat, usw. jeweils ein Systemtyp der parametriert wird und gekoppelt mit anderen. Delphi Komponenten haben ein wenig ein Touch davon oder Mitov Components gehen in die Richtung sind aber schon sehr spezialisiert. Diese Systemtypenwelt kommt aus dem Umfeld Software Hardware Co Design.

Das geht in Linz bis ins RISC rein (Research Institut for Symbolic Computation), die sogar automatisch Beweisen (zum Teil) und Progammverifikation (und nicht Test). Formaler Beweis, dass ein Programm funktioniert. Wenn man mal für solche Werkzeuge baut, dann geht nicht so dass man da einfach eine IDE hinbaut.

Ich denke wenn jemand einen Akademiker sucht, dann für so etwas und nicht Talent zu verbraten für irgendwelche Applikationen. In der Industrie wird eben der Job mit der mindestnotwendigen Qualifikation besetzt.


Echt gute Informatiker werden von der UNI weg rekrutiert oder sie wissen wohl um ihren 'Wert'. Vermute das ist in Deutschland nicht anders als in Österreich.
Was Softwareengineering, Agile, SAP und co angeht: eine interessante historische Sicht die einiges erklärt.

Das gute Leute von der Uni wegrekrutiert werden halte ich allerdings für ein gut etabliertes Gerücht. Man mag Angebote bekommen von Profs. vermittelt zu werden oder durch Abschlussarbeiten Kontakte knüpfen, aber allgemein ist man als Student, egal wie gut, ohne konkretes Netzwerken logischerweise nicht bekannt.

Was viel wichtiger ist, ist zum richtigen Zeitpunkt bereit zu sein, und Netzwerke zu pflegen wenn sich Gelegenheiten bieten.

Geändert von MichaelT (28. Jul 2016 um 16:59 Uhr)
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