Wir hatten voriges Jahr in einem Projekt auch sechs, acht Studenten im dualen Studium und hatten dort das Problem, dass die an der Uni alle Java lernten/vertieften, aber bei uns Delphi oder C# brauchten. Also haben wir erst einmal einen Delphi-Kurs aufgebaut/durchgeführt. Ganz so leicht ist es in der Praxis nicht ...
Na gut, dieses Problem hast du unabhängig von der Ausbildung. Einarbeitung in die benutzte Technologie braucht man immer.
Java ist einer der Hauptgründe, warum ich mich derzeit wohl gegen ein Informatikstudium entscheiden werde.
Wirklich? Wegen der Sprache?
Natürlich kann man seine Lieblingssprache haben (*hust* C++ *hust*), aber die wirklich Entwicklungsarbeit und die nötigen Denkmuster sind nicht wirklich sprachabhängig. Und im Studium gilt
imho:
Je mehr Sprachen desto besser!
Ich "musste" in meinem Studium mindesten mit Java, Haskell, VHDL, Assembler und C/C++ arbeiten und jeder dieser Erfahrungen gibt einen paar neue Werkzeuge/Konzepte in die Hand. Die erleichtern auch die Einarbeitung in weitere Sprachen.
Welchen Nutzen (neben dem Allgemeinnutzen bzw. in speziellen Anwendungsfällen) haben solche Kenntnisse als Programmierer oder Entwickler überhaupt?
Du würdest dich wundern, wie oft einem ein NP-vollständiges Problem über den Weg läuft. Gerade die mathematische angehauchte Fächer (theoretische Informatik, Graphentheorie, Optimierung) bieten einem ein paar nützliche Denk-Ansätze, Konzepte und Herangehensweisen. Im praktischerem Teil kann man zB. viel über Protokolle und verteilte Systeme lernen, wozu man ohne Studium afaik nicht so einen guten Zugang findet. Auch kann man Probleme besser verstehen, wenn man zumindest schon mal von ähnlichen Problemen gehört hat.
Ich persönlich sehe mich als
Entwickler. Im Studium habe ich neben technischem Wissen vor allem Konzepte, Herangehens- und Arbeitsweisen gelernt. In welchen Sprachen ich
programmiere ist mir eigentlich egal, so lange sie mir nicht unnötig im Weg stehen.