Wie mir scheint, ist die ganze Thematik zum Teil durchsetzt mit paranoiden oder verschwörungstheoretischen Ansichten. Compiler ersetzen beim Kompilieren starke Algorithmen durch schwache usw.
Bei dem Thema paranoid zu sein ist doch berechtigt. Die Geschichte der Verschlüsselung ist eine einzige von Sabotage und Verschwörungen, vor allem in der jüngsten Zeit. Guck dir doch mal an, wie die NSA Verschlüsselungsstandards sabotiert hat.
Es gibt ernsthaft Leute die glauben der Compiler würde Verschlüsselungsalgorithmen beim Compilieren durch schwächere Algorithmen ersetzen?
Das ist schon irgendwie traurig.
Wirklich glauben wohl eher nicht. Ich habe das aber auch schon als theoretisches Konstrukt gehört. Weil jeder Compiler letztlich irgendwann mal von einer anderen Binary kompiliert werden musste, könnte es theoretisch Backdoors im Compiler geben, die im Source Code des Compilers nicht mal vorhanden sind. Diese Backdoor würde sich bei jeder Kompilierung wie ein Virus immer weiter in neuere Versionen des Compilers fortpflanzen und natürlich auch in jede andere kompilierte Software. Das wäre sehr schwer festzustellen.
Ist ein interessanter Gedanke, wenn auch nicht unbedingt realistisch, vor allem angesichts der Tatsache, dass man die Hardware selbst wesentlich einfacher, effektiver und zuverlässiger manipulieren kann.
Wenn dem so wäre, müßte sich dann das FBI mit Apple öffentlichkeitswirksam um die Entschlüsselung eines iPhones streiten? Nur mal so als Beispiel.
Weil es unterschiedliche Geheimdienste gibt. Bloß weil z.B. die NSA etwas kann, heißt das nicht, dass das FBI es auch kann. Es wäre zudem dumm, für irgendwelche Bagatellfälle Hintertüren zu „verbrennen“. Man will ja möglichst, dass sie nicht bekannt werden. Außerdem, warum die Mühe machen, wenn man Apple auch einfach freundlich nach den Daten zu fragen kann. Dazu ist die ganze Geschichte eh eine Farce:
Zitat von
http://www.nytimes.com/2016/02/19/technology/how-tim-cook-became-a-bulwark-for-digital-privacy.html:
Apple had asked the F.B.I. to issue its application for the tool under seal. But the government made it public, prompting Mr. Cook to go into bunker mode to draft a response, according to people privy to the discussions, who spoke on condition of anonymity. The result was the letter that Mr. Cook signed on Tuesday, where he argued that it set a “dangerous precedent” for a company to be forced to build tools for the government that weaken security.
Das heißt, wenn das FBI den Antrag nur nicht öffentlich gemacht hätte, was sie hätten tun können, dann hätte Apple die Daten ohne einen Mucks rausgegeben. Apple wollte bloß keine schlechte PR. Das FBI hat es aber öffentlich gemacht und so hat Apple den Spieß dann umgedreht und daraus positive PR für sich gemacht.
Außerdem sagt Edward Snowden, dass das FBI auch ohne Hilfe von Apple Zugriff auf den Inhalt des iPhones bekommen könnte:
https://twitter.com/snowden/status/700823383961792512
Also ist nicht ganz klar, was genau da hinter den Kulissen abgeht.
Sorry, wenn zu sehr Off-Topic. Mir ist nicht ganz klar, wo du mit dem Thread hin willst.