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stahli

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Delphi 11 Alexandria
 
#22

AW: Grafische Lösung der Türme von Hanoi (Rekursion)

  Alt 16. Feb 2016, 20:23
Ein grundsätzliches Problem ist, dass Du die GUI (Formular und Controls) mit der Businesslogik (Berechnung) verknüpfst.
Das ist anfänglich ganz normal, aber man sollte beide Ebenen etwas entkoppelt.

Ich gehe davon aus, dass Du an dem Projekt lernen möchtest.
Dann versuche mal folgenden Ansatz:

Erstelle eine neue Unit Hanoi.pas.
Dort legst Du Variablen für die Positionen Deiner Steine ab (z.B. in einem Array) und dazu Funktionen, die die Bewegungen berechnen.
In der Unit passiert nichts grafisches sondern nur reine (virtuelle) Berechnungen.
Dann brauchst Du eine Art Schrittzähler, damit Du weißt, wie viele Schritte schon berechnet sind.

Und jetzt das Wichtigeste:
Du brauchst eine Prozedur Init und eine NextStep.

Init setzt den Schrittzähler auf 0.
NextStep erhöht den Schrittzähler und berechnet den nächsten Schritt.

Das alles ist Deine Businesslogik.


Jetzt zur GUI (also dem Formular).

Du brauchst natürlich Deine Shapes wie gehabt.
Der Button ruft Init aus der anderen Unit auf und startet den Timer.

Der Timer veranlasst die Berechnung des nächsten Schrittes und korrigiert die Positionen der Shapes.
Wenn NextStep als Funktion ausgelegt wird kann diese sogar gleich mitteilen, dass keine weiteren Berechnungen notwendig sind (also das Ende erreicht ist).

Delphi-Quellcode:
procedure TForm1.Timer1Timer(Sender: TObject);
begin
  Timer1.Enabled := NextStep;
  ÜbertrageBerechnetePositionenInDiePositionenDerShapes;
end;
So muss das Formular sich nicht weiter drum kümmern, wie die Berechnung korrekt erfolgt und die Berechnung muss nicht die Shapes herum schieben.
Die Zuständigkeiten sind so übersichtlicher.
Natürlich muss man dann beide Ebenen aufeinander abstimmen.

Jetzt wird Dein Formular nicht einfrieren - bzw. immer nur ganz kurz, wenn Dein Timer die Änderungen berechnen lässt und zeichnet.
Während der anderen Zeit könntest Du sogar etwas in einem Edit schreiben - also quasi ohne Einschränkung.


Das ist natürlich auch alles keine endgültige Lösung, aber für den Anfang vielleicht mal interessant um eine Vorstellung von der Trennung von GUI und BL zu erhalten (wenngleich das noch keine richtige Trennung ist).

Um das noch ein wenig weiter zu treiben könntest Du die Positionsliste zur Berechnung übergeben und die Werte so zwischen den Units austauschen.
So muss Dein Formular nicht wissen, wie die Berechnungsunit die Positionen verwaltet.

Delphi-Quellcode:
procedure TForm1.Timer1Timer(Sender: TObject);
begin
  Timer1.Enabled := NextStep(Positionsliste);
  ÜbertrageFolgendePositionenInDiePositionenDerShapes(Positionsliste);
end;

Wenn Du Lust hast kannst Du Dich ja mal schrittweise dort heran tasten.
Als Testprojekt würde ich mal ein Programm schreiben, dass einen Ball (Panel) schrittweise bewegt, was durch einen Button gestartet und gestoppt wird.
Das klingt trivial und ist es auch. Aber so versteht man gut, welche Aufgaben in welche Unit gehören und wie beide Ebenen miteinander verbunden werden.

Wichtig dabei: Die Berechnungsunit soll NIE auf das Formular zugreifen sondern NUR das Formular auf die Berechnungsunit.


So, wenn der Kopf nicht mehr raucht, dann frisch ans Werk.
Stahli
http://www.StahliSoft.de
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"Jetzt muss ich seh´n, dass ich kein Denkfehler mach...!?" Dittsche (2004)
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