Nein, ich bin nicht beleidigt (jedenfalls wurdest Du ja nicht persönlich),
... im Gegensatz zu dir, so von wegen "Fresse halten" und so ...
es war nur meine Wertung, diese Diskussion als "nicht hilfreich" einzustufen und das sarkastisch auch kundzutun.
Sarkastisch heißt ja nichts anderes als "mit beißendem Spott", den ich aus meiner Sicht nicht wirklich für angebracht halte – zu keinem Zeitpunkt und zu keinem Anlaß. Letztendlich stellen Haß, Zorn, Neid, Spott und Hochmut die üblichen Hindernisse der wahren Erkenntnis dar. Dürfen wir daher für einen eventuellen weiteren Diskussionsverlauf davon ausgehen, daß du dich nun heraus- oder doch zumindest mit derartigen erkenntnisgefährdenden Bemerkungen zurückhältst, wenn du mit dem Thema nichts anzufangen weißt? Dann danke ich dir für dein Verständnis.
@alle anderen:
Ich finde eine solche Diskussion allein schon deshalb interessant und erhellend, weil wir uns auch in unserem Alltagsleben viel zu häufig von angeblich "alternativlosen Entscheidungen", die angeblich "auf rein objektiven Beobachtungen" basieren, blenden lassen. Angebliche Fakten, die als "objektiv" dargestellt werden, wagen wir erst gar nicht zu hinterfragen aus Angst vor Schelte aus der aktuellen Peer-Group. Natürlich sind alternative Sichtweisen von denjenigen, die von sich glauben, die Deutungshoheit gepachtet zu haben, nicht gerne gesehen und werden da, wo sie es ungehindert können, sogar abgestraft, wie z.B. in der Schule oder an der Universität, aber auch in Firmen und Behörden oder im öffentlichen Disput. Schließlich geht es ja um Machtfragen, und da versteht man nun einmal keinen Spaß.
Die Behauptung von Objektivität, oder gesteigert in der Floskel "rein objektiv betrachtet" soll daher auch nichts anderes als Unumstößlichkeit, Fraglosigkeit und Zweifellosigkeit herstellen. Man soll sich der Autorität des Objektiven fraglos unterordnen, das ist Sinn und Zweck dieses Begriffes von der unfehlbaren Beobachtung und Interpretation. Es gibt aber keine "schmutzige" oder "unreine" Objektivität oder "Objektivität light". Der Begriff der Objektivität ist ein Kunstbegriff, dem in der Realität nichts entspricht, wie sogar Wikipedia weiß:
Objektivität (von lateinisch obiectum, dem Partizip Perfekt Passiv von obicere: das Entgegengeworfene, der Vorwurf oder der Gegenwurf) bezeichnet die Unabhängigkeit der Beurteilung oder Beschreibung einer Sache, eines Ereignisses oder eines Sachverhalts vom Beobachter beziehungsweise vom Subjekt. Die Möglichkeit eines neutralen Standpunktes, der Objektivität ermöglicht, wird verneint. Objektivität ist ein Ideal der Philosophie und der Wissenschaften. Da man davon ausgeht, dass jede Sichtweise subjektiv ist, werden wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse an bestimmten, anerkannten Methoden und Standards des Forschens gemessen.
Wer also heutzutage in unserer aufgeklärten Zeit noch immer den Objektivitätsbegriff einsetzt, um seine Argumente zu untermauern, versucht lediglich einen alten Trick, der längst durchschaut wurde, um damit seine Zuhörer oder Leser zu täuschen – was auch häufig genug gelingt, wenn diese Rezipienten nicht auf der Höhe der Zeit sind.
Der mehrfach in dieser Diskussion aufgetauchte Begriff der
Mathematischen Objekte ist ebenfalls nicht unumstritten. In der herkömmlichen Mathematik wird die Frage ihrer Natur und Existenz vollständig ausgeklammert: darüber spricht man einfach nicht, das überläßt man der Mathematik-Philosophie oder der Philosophie der Mathematik. Der praktische Mathematiker möchte damit verständlicherweise nicht weiter behelligt werden. Für ihn stehen aber auch nicht mehr, wie noch Anfang des 20sten Jahrhunderts, die Mathematischen Objekte im Vordergrund, sondern vielmehr "deren Beziehungen untereinander, die durch Axiome festgelegt werden. Diese Axiome, nicht die Objekte selbst, stellen die Grundlage moderner mathematischer Theorien dar." –
Wikipedia
Wir erinnern uns: Ein
Axiom ist ein Grundsatz einer Theorie, einer Wissenschaft oder eines axiomatischen Systems, der innerhalb dieses Systems nicht begründet oder deduktiv abgeleitet wird. Man könnte auch sagen: Ein Axiom ist eine unbegründete Annahme, die nach ihrer Aufstellung nicht mehr hinterfragt wird oder werden darf, weil sonst das ganze darauf aufbauende System zusammenbrechen würde. Dennoch sind Axiome keineswegs willkürlich oder gar unsinnig und zwecklos, denn irgendwo im zuvor leeren Hirnraum muß man ja einen ersten Anker setzen, an welchem sich ein entwickelndes Wahrnehmungs-, Denk- und Interpretationssystem aufhängen, festmachen kann. Unsere Sprache und somit unser auf der Sprache aufbauendes Denken hat sich nicht zum Zwecke der Wirklichkeitserforschung entwickelt, denn dafür ist die gewöhnliche Sprache auch heute noch nicht wirklich geeignet. Sie hat sich zum Zweck der Kommunikation über alltägliche, praktische Probleme entwickelt, und das ist auch heute noch ihre Daseinsberechtigung und ihre Hauptaufgabe.
Nun müssen ja Wissenschaftler, die sich mit Dingen befassen, die weit außerhalb der täglichen praktischen Erfahrung des Durchschnittsmenschen liegen, auch irgendwie verständigen können. Das tun sie, indem sie ihre Alltagssprache erweitern, und zwar um neue Begriffe, neue Interpretationen alter Begriffe und weiterer Symbole. Begriffe, Worte sind Symbole, die in sich selbst nicht das bergen, was sie beschreiben bzw. wofür sie stehen: Die Speisekarte ist nicht das Essen. Um die Speisekarte zu verstehen, muß man einerseits das Essen aus eigener Erfahrung kennen, andererseits aber auch die Sprache, in der die Speisekarte geschrieben wurde. Stehen auf der Speisekarte Gerichte und Zutaten, die du nicht kennst, dann kannst du diese Begriffe, diese Symbole nicht interpretieren. Dein einheimischer Begleiter kann dir im Restaurant zumindest erklären, was diese z.B. griechischen Symbole bedeuten, den Geschmack des Essens, wenn du z.B. noch nie Hummer probiert hast, kann er dir dagegen nicht erklären, das mußt du selbst mit deinen eigenen Sinnen erleben.
[Edit: mkinzler: OffTopic entfernt: Wir sind hier kein Verschwörungsforum!]