Mit Mathematik kann man zwar vieles recht gut (und vor allem präzis) beschreiben, dennoch ist sie keine Sprache, dazu fehlt ihr auch der Code bzw. die Codierung (ich meine damit nicht die mathematische Notation, die sehr wohl ein Code ist, sondern die Mathematik selbst).
Da du dich so gut damit auskennst, kannst du mir als unbeholfenem Nichtwisser vielleicht einmal den Unterschied zwischen der Mathematik und ihrer Notation erklären. Wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du damit doch zum Ausdruck bringen, daß das, was mit den mathematischen Symbolen bezeichnet wird, nicht das mathematische Symbol ist, oder? Die Speisekarte ist nicht das Essen und das Wort ist nicht die Sache. Umgekehrt kommt man dann zu dem Schluß: Die Sache ist nicht die Sprache, das Essen ist nicht die Speisekarte. Sehr erhellend. Oder meintest du etwas anderes?
Volltreffer, Du scheinst mich verstanden zu haben.
Ist es für eine Sprache nicht völlig gleichgültig, mit welchen Symbolen sie notiert wird? Ich denke schon. Bleiben wir einmal bei der menschlichen Sprache: Die kann man in Schreibschrift, Druckschrift und in Steno und Blindenschrift notieren, zudem in Bytefolgen oder Magentisierungsmustern auf Magnetbändern, wie das der Computer und das Tonbandgerät machen. Dennoch bleibt es dieselbe Sprache. Oder ist Sprache nur das gesprochene Wort? Oder nur das gehörte Wort? Oder nur das verstandene Wort?
Während Sprache im originalen Sinne gesprochen wird, also ein akustisches Phänomen ist (und das schon codiert, da es ja Information ist), sind die anderen weitere Codierungen, also "Metacodes". Schrift wird weitläufig noch als Sprache akzeptiert ("Schriftsprache"), aber Tonbänder?
Außerdem existieren mathematische Objekte sehr wohl, stellen demnach auch Realität dar.
Meinst du jetzt, daß alle mathematischen "Objekte" (MO; was ist das eigentlich, ein mathematisches Objekt?
Zum Beispiel eine Zahl oder eine Menge.
nicht nur eine mathematische Formel beschreiben, sondern immer auch eine existierende Sache in der Wirklichkeit? Oder möchtest du damit zum Ausdruck bringen, daß manche MOs tatsächlich sogar eine reale Entsprechung haben? Deine Sprache ist hier unheimlich mehrdeutig, um nicht zu sagen, geradezu schwammig.
Nein, Du versuchst stattdessen, mir das Wort umzudrehen.
Mathematiker studieren etliche Jahre etwas sehr real existentes.
Das ist wohl wahr, nennt sich Mathematikbücher.
Nein, sie studieren Mathematik mithilfe (nicht nur) der Mathematikbücher, um genau zu sein.
Daß es real ist, zeigt sich schon daran, daß es gesetzmäßig ist, und diese Gesetze sind - soweit wir das mit unserem Geiste erfassen können - völlig unabhängig von unserem Geiste, unserem Intellekt.
Wie kommst du denn jetzt auf diese Idee? Der Mensch hat willkürlich ein bestimmtes Zahlenverhältnis aus der unendlichen Anzahl der Zahlenverhältnisse herausgegriffen, ihm einen Namen gegeben und eine Formel aufgestellt, mit der sich dieses Zahlenverhältnis prüfen läßt. Also wurde das Gesetz vom menschlichen Geist ersonnen.
Nein. Daß 2 eine Primzahl ist, wurde eben von keinem Geiste ersonnen. Wenn das ein reines Gedankenkonstrukt wäre, dann hätte es auch jede beliebige zudichtbare Eigenschaft. (Ich kenen nur ein Objekt, dem man jede beliebige Eigenschaft bisher andichtete, sofern es überhaupt existiert: "Gott". Der ist ja angeblich allmächtig. Kann er aber nicht sein, wegen der reductio ad absurdum mit dem Stein, den er schaffen möge, aber nicht zu heben imstande ist. Also hat er mindestens eine objektive Eigenschaft, obwohl seine Existenz nach wie vor fraglich ist, nämlich die der Nichtallmächtigkeit)
Da Dir das nicht klar ist, ist eine weitere Diskussion aussichtslos, deshalb gehe ich nicht mehr auf Deine unqualifizierten Einwürfe des letzten Beitrages ein. Der Rest Deines obigen Beitrags gleitet mir zudem gar zu sehr ins Infantile ab, es ist geradezu ein Tiefpunkt meiner bisherigen Wahrnehmung, was Deinen Auftritt anbetrifft.
Ergänzung:
Also wurde das Gesetz vom menschlichen Geist ersonnen.
Gesetze werden überhaupt nicht "ersonnen", sondern sind wesentliche und objektive Zusammenhänge unabhängig vom menschlichen Geiste. Gesetze werden bestenfalls
entdeckt.
Perlsau, bleib bei Deinen Leisten!