Danke für die Info, das kannte ich noch nicht. Dieses fiktive Interview zeigt ganz gut welche Kräfte sich dem Software Architektur Gedanken in den Weg stellen.
Zitat:
But that means that you're going to have lots of interfaces, and lots of little implementation classes ...
Freie Übersetzung:
Aber das bedeutet ja, dass es ganz viele Schnittstelle (ala IPrintService = interface) gibt, die dann auch noch von ganz vielen kleinen Klassen implementiert werden müssen ...
Da habe ich schon viele Programmier kennengelernt, die von der objektorientiert Entwicklung überzeugt sind und dann sagen, "ach nee nicht noch ne Schnittstelle/Klasse, dass können wir doch auch gleich hier in dieser Methode lösen ..." oder was auch gerne kommt, "aber dann sehe ich gar nicht was passiert, dann muss ich mir jedes mal erst die eigentliche Implementierung suchen ...".
Wenn man sich dem Thema Software Architektur nähern will, dann schießt man meiner Meinung nach mit Begriffen wie MVC, 3-Schichten-Architektur, Micro-Services über das Ziel hinaus. Das sind vorgedachte Architektur Patterns, die im schlimmsten Fall einem Missbrauch nicht standhalten.
Ich gestehe ich lerne auch immer noch. Zur Zeit lese ich (passend zum Link) mal wieder "Clean Code" von Robert C. Martin. Da ich täglich mit Delphi Leagcy-Systemen arbeite deren Entwicklung teilweise mit Delphi3 begonnen wurde, brauch ich manchmal eine kleine Erinnerung um die "hohen" Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, haben mir Aussagen wie:
- eine Klasse/Methode sollte nur eine Aufgabe haben
- für eine Klasse/Methode sollte es nur einen Grund geben sie ändern zu müssen
ganz schön "Angst" gemacht haben. Da schaut man sich dann seine eigenen Klassen/Methoden an und zählt mal wieviele Aufgeben die so haben: 5, 10? Dann überschlägt man wieviele Gründe es für Änderungen wohl geben könnte. 20, 50?
Zum Glück ist das schon eine Weile her, aber ich habe ja noch meine Leagacy-Projekte. Vor ein paar Monaten fand man da noch, sagen wir mal 10 Klassen mit mindestens einer Methode, die 30 Parameter hatten, meistens waren es die gleichen, in der gleichen Reihenfolge, aber natürlich nicht immer. Mein Highlight 30 Parameter, 50 locale Variablen, 1000 Zeilen Code.
Zum Glück sind die Dinge die einem helfen können bereits seit langem niedergeschrieben. Lesen und die Kraft finden die Ideen und Vorschläge umzusetzen muss man dann allerdings schon selbst. Leider hatte ich nie einen Kollegen, wie im fiktiven Interview, der weiß wovon er spricht.