"Dafür gibts ja Format", sagt jetzt jemand. Jup, und dann lokalisier doch mal nen String, der da lautet "Der %s %s wohnt in %s" ohne den Kontext zu kennen (vor allem wenn dann noch Sprachen dazu kommen, bei denen die Grammatik anders funktioniert. Ein String, der da lautet "Der {vorname} {nachname} wohnt in {ort}" ist dann wohl unmisverständlich (klar, der übersetzer muss nun nur noch wissen, dass die Dinger, die zwischen {} stehen nicht übersetzt werden, weil das Variablen namen sind.
Hihi, dass damit die Übersetzung auf einmal leichter wäre ist ein Fehlschluss. Das mag in Deutsch und Englisch so klappen, aber man muss sich bei sowas im Hinterkopf behalten, dass es genügend Sprachen gibt, in denen du den Ort
nicht einfach so per Format reinsetzen kannst, sondern ihn deklinieren musst
Man macht sich das schnell ein bisschen zu einfach, und ein Großteil der Programmierer auf der Welt denkt da recht anglozentrisch, und auch im Deutschen wird ja wirklich wenig dekliniert. Gibt es für <Ort> nur eine feste Auswahl, geht es ja auch noch, hinterlegt der Übersetzer eben mehrere Versionen davon - aber dann kommt der Fall, wo <Ort> eine Nutzereingabe ist.
Also, spielen wir das mal durch. Du fragst in einem Formular u.A. nach dem Wohnort einer Person, und bildest daraus einfache Sätze. Maria gibt Helsinki an, und als zukünftigen Wohnort Kuopio.
Zitat:
Maria wohnt in Helsinki.
Maria zieht nächste Woche von Helsinki nach Kuopio.
Klappt doch, oder?
Zitat:
Maria lives in Helsinki.
Next week Maria moves from Helsinki to Kuopio.
Na wer sagt's denn?
Zitat:
Maria asuu Helsingissä.
Ensi viikolla Maria muutaa Helsingistä Kuopioon.
Uppsi
Also bitte hört auf, euch einzureden, Stringformatierung würde eure Übersetzungsprobleme lösen. Es tut wirklich sehr weh. Lokalisierung ist ein ziemlich f#ck$ng schweres Thema, bei dem einfache Formatierung und Interpolation aber schlichtweg kaum was wert sind.