Ich vermute fast, dass CoDeSys sich nicht allzu stark von SCL unterschiedet, da es hier
imho auch Standards zu gibt. (Auch kein
OOP, aber strukturiert.) Die meisten SPS Programmierer kennen aber fast nur KOP/FUP und mit etwas Glück genug AWL für den einen oder anderen Kunstgriff. Aber mit SCL lassen sich die wildesten Dinge bauen, bei denen sich unsere Kunden ab und an auch wunderten, dass das mit der SPS alleine möglich ist, ohne einen PC als "Kopf".
Die wenigsten SPSler sind Informatiker, die Regel sind hier eher Elektriker, die sich mehr oder weniger fortgebildet haben. Für die ist KOP/FUP sicherlich prima, ich bekomme da auch leichte Anfälle
. SCL/AWL sind bei uns die Mittel der Wahl, womit wir z.B. eine komplette sehr variable Rezeptsteuerung in der SPS selbst realisiert haben. Bei BATCH steht ja alles wenn der Leit-PC weg schmiert. Passiert das bei uns, rennt die gesamte Anlage dennoch weiter - ein großer Vorteil wenn chemische Prozesse ablaufen, denen es egal ist wenn was ausfällt. Das Zeug reagiert einfach weiter! Einzig manuelle Eingriffe und Visu sind dann weg, aber deshalb hat man ja noch Taster und Leuchten für ganz kritische Dinge.
Ich lese daher aus deinem Beitrag, dass es im Wesentlichen auf den jeweilig etablierten Firmenstandard (inkl. der bestehenden selbst entwickelten Tool-Chain) und persönliche Zuneigung zurück geht.
Delphi findet sich in der Industrie übrigens noch verhältnismäßig oft. Ich vermute stark, dass das daran liegt, dass die Wurzeln dieses Zweigs gerade da lagen, wo Turbo Pascal so richtig Fahrtwind aufgenommen hat, und dank seiner Syntax in technischen Berufen gerne gelehrt wurde. Sieht man auch schon daran, dass Sprachen wie SCL und CoDeSys so Pascal ähnlich sind. Ich treffe öfter mal offensichtliche Delphi-Progrämmchen an.
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)