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AW: Über Apfelbäumchen-Lizenzen
26. Apr 2014, 10:56
Die Bäuerin lebte in einer Zeit, in der zwei Könige das Land regierten. Der eine König hatte den Namen "Angebot". Seinen Bruder nannte man "Nachfrage". Diese beiden Könige ließen es sich nicht nehmen, auch den Preis für die Äpfel zu bestimmen.
Die beiden Könige bestimmten, dass Laurenz der Landschaftsarchitekt nur dann die Äpfel kaufen dürfe, wenn sie ihm zum Nutzen gereichen sollten und dieser Nutzen den Preis überstieg. Dazu war Laurenz verdammt, betriebswirtschaftliche Überlegungen anzustellen. Weil Betriebswirtschaft doch sicherlich etwas mit Wirtschaft zu tun hatte, begab er sich in eine ebensolche und bestellte ein Bier. Als er den Wein schon halb ausgetrunken hatte, stellte er die Limo hin, blickte das Glas mit dem Apfelsaft schief an und sagte: "Wenn mir die Bäuerin die Äpfel zu teuer macht, kauf ich bei dem ollen Händler auf dem Markt. Der hat auch schöne Birnen. Und Birnen sind auch was feines. Wenn nicht, soll man mich Ribbeck nennen." Als ihm die Cola weiter in den Kopf stieg, fiel ihm ein, dass man ja alles mit einem Wert belegen konnte. Und er stellte folgende Überlegung an: "Ich möchte jetzt 100 Gärten anlegen und brauche 100 Äpfel jetzt sofort. Das macht dann 100 Taler. Außerdem gehe ich davon aus, dass ich später noch 100 weitere Gärten anlegen muss. Normalerweise müsste ich für weitere 100 Taler Äpfel kaufen. Wobei ich zu der Zeit vielleicht auch ne günstigere Bäuerin gefunden haben könnte. Damit sich das Geschäft mit den unbegrenzten Äpfeln lohnt, muss es also deutlich günstiger sein, als 200 Taler." Laurenz nahm noch einen Schluck Kaffee und da fiel ihm die Sache mit den Birnen wieder ein. "Meine Auftraggeber zahlen mir für Birnbäume etwas weniger als für Apfelbäume. Aber Birnen krieg ich schon für nen halben Taler." Der Tee schmeckte viel zu salzig, aber nach einer kruden Milchmädchenrechnung kam er zu dem Ergebnis, dass es wohl ungefähr 180 Taler kosten würde, die Auftraggeber von Birnen zu überzeugen, diese zu kaufen und rot anzumalen. Ist erstmal ein bisschen teuer, aber auf lange Sicht, rentiert sich das. Außer das Geschäft mit den unbegrenzten Äpfeln wird noch was. Dann müsste es aber günstiger sein, als 180 Taler." Endlich kam das bestellte Bier. Laurenz lies das Bier stehen, kippte das Wasser aus und machte sich auf den Weg zur Bäuerin ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, seine Zeche zu bezahlen. Der Wirt wurde daraufhin totunglücklich, schloss sein Lokal und machte eine Umschulung zum Kirschbaumbesitzer.
mfg
Christian
Kaum macht man's richtig, schon klappts!
Geändert von r2c2 (26. Apr 2014 um 11:00 Uhr)
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