Ohne Erfahrungen mit FMX bereits zu haben, würde ich keine bestehende Anwendung darauf umstellen. Sobald man die auf FMX umgestellte Anwendung im Markt hat, kann der Supportaufwand sehr schnell recht hoch werden - vor allem wenn es eine Anwendung ist, die auch auf älteren Systemen zum Einsatz kommt. FMX-Anwendungen neigen leider manchmal zu Grafikfehlern in der Oberfläche. In der Regel kann man solchen Fehlern dann nur auf die Spur kommen, wenn man die Fehleranalyse direkt beim Kunden durchführen kann. Ein Nachstellen dieser Fehler ist auf den eigenen Testsystemen in vielen Fällen leider kaum möglich. Mit etwas Erfahrung kann man diese Fehler vermeiden, aber diese Erfahrung muss man erst einmal sammeln.
Wenn die Anwendung nur im Windowsumfeld zum Einsatz kommen soll, gibt es aber auch mit der
VCL viele sichere und erprobte Verfahren und Komponenten, mit denen man eine vorhandene Anwendung modernisieren kann. Wir fühlen uns z.B. mit dem Einsatz der Komponenten von DevExpress immer auf der sicheren Seite.
Es darf auch nicht der Aufwand unterschätzt werden, den die Umstellung einer normalen (
VCL)-Anwendung auf Windows 7/8-Kompatibilität darstellen kann. Allein wenn es darum geht, die Dateien nur noch in den Verzeichnissen abzulegen, in denen man auch als normaler Nicht-Admin damit arbeiten kann, muss man hier schon einige Zeit investieren.
Wenn langfristig die Anwendung auch auf anderen Systemen angeboten werden soll, dann geht das nur über FireMonkey. In einer idealen Welt würde man vorher in der Anwendung eine saubere Trennung von Code und Oberfläche vornehmen - im ersten Schritt mit der
VCL eine verkaufsfähige modernere Variante entwickeln und parallel dazu mit FireMonkey eine zweite Oberfläche, die dann später auch für andere Betriebssysteme genutzt werden kann. Wenn FireMonkey dann sauber läuft, kann man sich von der
VCL verabschieden, ohne den bisherigen Windowsmarkt zu verlieren.
Fred