Ist RemObjects die Zukunft von Delphi?
Nein. Wollen sie aber auch nicht sein. Müssen sie auch nicht.
RemObjects bietet für Pascal (und jetzt C#) sprechende Entwickler einen sehr individuellen Zugang zu neuen Plattformen, nämlich indem sie die Zielplattformen ohne Abstraktionen 1:1 an den Entwickler durchreichen.
Der Entwickler wird bewusst auf die Problematik Plattform <--> Code reduziert. Es gibt - auch wieder bewusst - keine zusätzlichen Libraries wie die
RTL oder
VCL die einen von der nativen Zielplattform weg bewegen würden. Man arbeitet mit dem Bare Metal. Man muss viel von Hand machen.
Das ist ein Ansatz, der dem typischen Delphi-Entwickler (
RTL,
VCL, freie Komponenten, ggf. zugekaufte Komponenten die alles irgendwie für einen schon erledigen) sehr befremdlich vorkommt und ihn zum Teil etwas Hilflos dastehen lässt:
Zitat von
Entwickler:
Vorher habe ich ein TDingsbums da drauf gezogen, mit TBummens verbunden und hatte meine Daten auf dem Form - wo ist hier mein Formdesigner?
Der Entwickler wird sozusagen gezwungen, sich mit der Zielplattform intensiv auseinanderzusetzen, und sich im Umfeld der Zielplattform ggf. mit dort verfügbaren Libraries auseinanderzusetzen. Der Entwickler lernt so mehr über das Umfeld und kann es mittel- bis Langfristig daher auch intensiver ausnutzen.
Das ist meiner Meinung nach per se ein sehr intelligenter und lobenswerter Ansatz. Nur ist der eben nicht unbedingt mit jeder Entwicklermentalität kompatibel. Das heisst im großen Stil wird das (leider?) nicht funktionieren (auch wieder meine persönliche Meinung). Auch wenn es wünschenswert wäre.
Nichts desto trotz ist das ein Ansatz, der denjenigen denen er zusagt, viel Erfahrung bringen kann und es ihnen ermöglicht, wirklich das letzte Quäntchen an UX, Performance und Plattformüberlegenheit aus seiner App zu quetschen. Diese Möglichkeit haben von der Plattform weg abstrahierte Entwickler niemals in diesem Umfang, und dieser Vorteil wird die, die sich darauf einlassen, zu einer sehr elitären Truppe machen.