Was mir an dieser Diskussion eigentlich auffällt ist, dass nahezu alle (bis auf wenige Ausnahmen) die sich hier geäußert haben, nichts oder nur wenig positives an diesen Plattformen sehen.
Das liegt teilweise auch daran, dass der meckernde Mensch mehr sagt als der zustimmende
(Wie oft sieht man Proteste
für eine getroffene Entscheidung?)
Ich würde liebend gerne mal sehen, wie manche Menschen darauf reagieren würden, wenn es mal einen Tag lang oder gar auf einen Schlag überhaupt keine sozialen Netzwerke mehr geben würde. Wenn man sich die neuesten Handy-/Smartphoneumfragen (dazu gehören auch Umfragen zu sozialen Netzwerken) anschaut, würden gefühlte 95% aller Nutzer sterben, wenn sie diese nur für 5 Minuten nicht benutzen/kontaktieren könnten. Daran sieht man den eigentlichen Zwang und die Abhängigkeiten von solchen "Diensten".
Ich glaube einige Nutzer würden tatsächlich sterben. Nicht, weil sie psychisch davon abhängig sind, sondern weil deren Berufsleben und damit deren überleben daran gebunden ist. Dies gilt nicht nur für die Entwickler hinter solchen Plattformen, sondern auch Dienste, die inzwischen nahezu nur noch online für sich werben. Bei uns in München gibts zahlreiche kleine Geschäfte und Kneipen, die absolut besuchenswert sind (bzw. waren, goodbye Gamsei), aber aufgrund ihrer Größe nur durch Online-Marketing (bei manchen bedeutet das: Man lernt die Dinger nur durch die "likes" anderer kennen) für sich werben.
Ich glaube es ist nicht übertrieben wenn man behauptet, dass soziale Netzwerke einen kulturellen Wandel mit sich bringen. Genausowenig Neues ist es, dass vorangegangene Generationen mit dem neuen Kram der Jugend (<=18) wenig anfangen können (von vereinzelten Ausreißern abgesehn), und sich auch gern drüber auslassen (Wozu braucht man diese K**cke?). Also ist zwar alles neu, aber irgendwie doch alles beim alten, oder?