Viele gute Posts in diesem Thread.
Ich mit meinen beinahe 44 Jahren, davon 30 programmiert mit den unterschiedlichsten Sprachen (Basic, C, Pascal, Delphi, C++ etc) bin auch ich am überlegen, so langsam den Schwung von Jahrzehnten mit Delphi in Richtung C# zu machen. Als ich vorletztes Jahr im Krankenhaus lag, schaffte man es, kurz bevor ich endgültig meinen Verstand wegen Unterforderung verlor, mir ein Notebook zu verpassen. Das war natürlich nackig, also was tun ? Ach, mach mal n C# drauf. Delphi mal eben schnell saugen und installieren ? Keine Chance.
Also lernte ich in der KH-Zeit und der folgenden Monate der Reha fleißig C#. Als ich dann wieder meine Arbeit aufnehmen konnte und wieder am Delphi saß, fühlte ich mich leicht in der Steinzeit. Die
IDE crasht, mit einem aufgeklappten Record im Lokale-Variablen-View läuft der Debugger nur noch im Zeitlupentempo, Intellisense hat von nix ne Ahnung, das Hilfesystem "hat keine weitergehenden Informationen"...
C# hat etliche Konstrukte, die einem das Leben echt erleichtern und die ich in Delphi sehr vermisse bzw. erst jetzt implementiert wurden. Die
IDE von Microsoft ist echt nicht übel, da muß sich Emba echt ne Scheibe von abschneiden. Die fertigen Programme stehen in ihrer Laufzeit den Delphi-Programmen in nichts nach - und das für eine JIT-Sprache wirft kein gutes Licht auf den Pascal-Compiler.
Einzig die gigantische Sammlung an freien Komponenten vermisse ich in C#. Allerdings habe ich auch nicht sehr intensiv gesucht, aber wenn eine Googlesuche auf den ersten 10 Seiten nur Kommerz-Kompos ausspuckt, kann da nicht viel sein.
Trotzdem muß ich bei Delphi bleiben. Ich habe etliche Projekte damit abgewickelt und gerade wieder: Ein altes Projekt soll neu belebt werden. Entwickelt 2006, solls nun mit XE4 laufen. 300k Zeilen, etliche Komponenten von damals laufen nicht mehr/existieren nicht mehr,
Unicode war damals noch ein Mythos und so weiter. Also neu schreiben.
Mein Vorschlag, das auf eine moderne Ebene zu heben und mit C# zu machen sorgte für Entsetzen ! Man könnte doch viel vom alten Code übernehmen, machte man es in Delphi. Alles 100% neu zu machen wäre zu teuer, dauert zu lange bla. Ihr kennt die Story.
So bleibe ich bei Delphi, weil es eben damit am schnellsten geht und warte weiter auf die Gelegenheit, auch mal was mit modernen Tools bauen zu können. So behält Delphi seinen Stellenwert als primäre Sprache und so verkauft Emba auch seine Updates - allerdings lassen wir auch gern den einen oder anderen Schritt aus, das wäre sonst einfach unbezahlbar.
Beim Schwenk auf eine andere Sprache werfe ich mein über Jahre angehäuftes Know-How übrigens nicht weg. Ich setze es nur mit einer anderen Sprache neu ein. Sicherlich geht das eine oder andere über den Jordan - aber das doch nur deshalb, weil das veraltete Konstrukte sind, die in den moderneren Sprachen einfach über sind.