Registriert seit: 23. Jan 2008
3.686 Beiträge
Delphi 2007 Enterprise
|
AW: Kaufempfehlung PC Gehäuse
17. Dez 2013, 00:39
Ich muss gestehen, dass ich dein Preislimit doch recht niedrig finde. Sowohl beim Gehäuse, als auch beim Netzteil. Ich bin in den letzten knapp zwei Dekaden vom Standard-Office-Gehäuse, über die damals "top of the pops" Chieftechs, heute bei Boliden wie Silverstone gelandet. Man legt für einen Tower dort allerdings auch mal 150€ auf den Tisch. Ich würde es jedoch immer und immer wieder tun.
Ich weiss noch zu gut, dass ich es schon quasi als Naturkonstante erwartet habe, nach Hardwareumbauten mit mindestens einem blutigen Finger dank Grat den Einschalter zu drücken. Da konnte man (sozusagen) die Uhr nach stellen. Ich habe jetzt aktuell einen Big-Tower hier, der mich zwar rund 160€ gekostet hat, aber es macht einfach nur Freude den umzubauen. Und auch im Betrieb göttlich. Alle Kanten gefalzt, die Mainboard-Platte ist genau an den richtigen Stellen mit Durchführungen versehen, so dass man ALLE Kabel hinten herum führen kann, und nichts davon im Luftstrom höngt, ALLE Lüfter sind mit einfach herausnehmbaren und gut zu reinigenden Filtern versehen (noch nie war mein PC nach einem Jahr derart sauber von innen), wertiges Plastik, 3 12cm Lüfter die so langsam drehen, dass man nichts von ihnen hört, und vor allen Dingen: 90° gedrehtes Design: Meine Anschlüsse sind alle oben, die saugenden Lüfter sind unten. Der Vorteil: Der PC ist sein eigener, lüftergestützter Konvektor! Und da der Luft kein Kabel und kein Staub im Weg ist, können alle geregelten Dreher schön gemächlich auf minimalen Einstellungen unhörbar alles brav kühlen. (Und da ich lieber klotze, ist da durchaus was am Werk bei mir.)
Ich könnte mich nie nie nie wieder mit einem popeligen Office Gehäuse "von damals" anfreunden, wo einem nach dem (meist schon hakeligen) Öffnen der Grat mit Dämonenaugen zum Blutvergießen einläd.
Ebenso beim Netzteil. Das Stiefkind im PC. Dabei kann einem ein preiswertes NT in Millisekunden im Fehlerfall doch etwas zu einfach ALLE anderen Komponenten gut durchbraten. Das ist genau die Stelle, an der sparen am wenigsten angebracht ist. Gute Netzteile gehen aus, wenn ihre Lüfter nicht mehr drehen zum Beispiel. Auch macht es durchaus Sinn, nicht all zu knapp zu dimensionieren. Ja, ein viel zu großes NT hat bei durchgehender Unterbelastung einen miesen Wirkungsgrad, aber dann doch lieber eine Nummer größer als "genau gerade passend", als schmelzende Bauteile (die Billigdinger sind ja teils nichtmals korrekt abgesichert!).
Ich würde für Gehäuse und NT zusammen, wenn es jetzt nicht das leistungshungrige Nerd-Zocker-Kraftwerk sein soll, noch immer grob um 200€, eher etwas darüber ansetzen. Meiner Erfahrung nach tut man sich mittel und langfristig damit einen verdammt großen Gefallen. (Und es ist keineswegs falsch sich bei Gamer-Geräten mal umzuschauen: Diese Zielgruppe ist mittlerweile doch sehr auf Qualität bedacht, so dass sich hier tendenziell wirklich gute, langlebige Hardware tummelt. Manche Hersteller werben gar damit, Kondensatoren und andere Bauteile zu benutzen, die auch für den Einsatz beim US-Militär zertifiziert sind.)
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)
|