Ich möchte mal ein bisschen aus meinen Erfahrungen berichten, denn die Szenarien sind doch sehr ähnlich. Es gab ne Zeit, so ca. 2005 bis 2007, als ich nicht angestellter sondern freischaffender Entwickler war. Da habe ich auch viel in meinem Gartenhaus gearbeitet. Ebenfalls Holzhaus ohne Wärmedämmung und ohne Heizung. Sprich nur im Sommer wirklich benutzbar.
Zum Thema Luftfeuchtigkeit: Die ist i.d.R. geringer als in einem Wohnhaus, da keine Dampfsperren etc. vorhanden. Allerdings schwankt die Luftfeuchtigkeit auch wesentlich stärker, z.B. bei Nebel. Allerdings wirkt sich das kaum bis gar nicht auf elektronische Geräte aus.
Solange man gar keine aktive Heizung im Objekt hat, geht die Raumtemperatur quasi mit der Sonne rauf und runter. Bei aktiver Heizung dagegen hat man wesentlich schnellere Temperaturwechsel. Das ist dann von Bedeutung, wenn sich die Luftfeuchtigkeit an kälteren Objekten (z.B. PC-Gehäusen) niederschlägt. Wenn sich ein Raum langsam erwärmt, nimmt er die Objekte darin quasi mit und es gibt keine Taubildung. Dem kann man im Ernstfall auch durch einen Lüfter entgegen wirken (ich meine so einen großen Miefquirl für die Raumluftumwälzung, nicht die kleinen Wollmaus-Shredder im PC-Gehäuse) den man vor den PC stellt und diesen damit in einen schnellen Luftstrom bringt.
Das größte Problem für einen PC dürften "saunamäßige" Temperaturen im Sommer sein. Gerade hochleistungsfähige Software mag ja auch entsprechende Hardware und diese produziert nun mal mehr Abwärme die abgeführt werden will. Zum einen stelle ich mir die Frage, wer ernsthaft unter solchen Bedingungen kreative Arbeit verrichten will. Zum anderen fiele mir da nur die selbe Lösung ein wie für das Tau-Problem: Gehäuse auf und großen Lüfter reinpusten lassen.
Für den Betrieb im Winter sollte man beachten, dass die meisten PC-Komponenten ab Werk einen Lagertemperaturbereich und einen Betriebstemperaturbereich aufweisen. Letzterer bewegt sich i.d.R. irgendwo zwischen +10 und +40 °C. Unterhalb dessen ist ein sprichwörtlicher Kaltstart nicht zu empfehlen, denn vorallem Elkos weisen bei Frost andere Kapazitäten auf und neigen dann gelegentlich zu einem dramatischen Abgang. Deshalb sollte man das Gerät vorwärmen. Entweder indem man die Raumheizung benutzt und den PC erst oberhalb seiner Mindestbetriebstemperatur einschaltet oder wenns schnell gehen soll, in dem man einfach erstmal 2 Minuten mit einem Haarfön ins Gehäuse pustet. Eine Heißluftpistole würde ich nicht empfehlen, sonst könnte man versehentlich die CPU vom Board löten
Tatsache ist: Mein Arbeits-PC stand drei Jahre durchgehend im Gartenhaus und hat das mühelos überstanden. Außer Betrieb gegangen ist er erst vor zwei Jahren, weil er einfach veraltet war.
Einen Einwurf ganz anderer Art möchte ich noch bringen: Wenn hochwertiges Equipment im Holz-Gartenhaus steht, sollte man an Einbruch, Diebstahl, Vandalismus, Feuer etc. denken und entsprechend eine Versicherung abschließen.