Microsoft hat sich das mit der Frage, wo welches Office installiert werden sollte, schon überlegt. Es gibt reichlich Dokumente dazu, z.B. Folgendes:
http://office.microsoft.com/en-us/wo...010369476.aspx
Kurzfassung ist wohl, dass die überwiegende Mehrheit der Anwender keinen Vorteil aus den weiteren 32bit ziehen kann.
Und die Entscheidung, den Datentyp "int" bei 32-Bit zu belassen ist ja nicht aus der Hüfte heraus getroffen worden. Und schon gar nicht von Embarcadero. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass wir mit Delphi für ein Betriebssystem bzw. Framework - hier: Windows - programmieren und gut damit beraten sind, uns dessen Datenmodels zu bedienen. Alles andere würde unnötige Komplikationen mit sich bringen.
Also könnte man auf Microsoft einprügeln - das geht im Allgemeinen ganz gut, man ist ja in Übung. *g* Aber ... auch bei C unter Linux ist der Datentyp "int" 32-Bit. Und bei Mac
OS X ebenfalls. Es steht uns natürlich frei, dies weiterhin als skandalös zu empfinden, aber so langsam drängt sich die Frage nach dem "warum" auf.
Als das Thema "64 Bit" akut wurde, lag damit natürlich auch die Frage auf dem Tisch, wie man mit den Datentypen umgehen möge. In der Sprache C beispielsweise ist der Datentyp "int" der Meist-Genutzte. Die Entscheidung, wie mit ihm zu verfahren sei, wollte also wohl überlegt werden.
Was haben sie getan? Die Entwickler von Microsoft und auch die der Unix-Gemeinde haben unabhängig voneinander Analysearbeit betrieben und einfach eine Art Bestandsaufnahme gemacht. Wo wird der Datentyp "int" genutzt und was bringt es jeweils, diesen um weitere 32 Bit zu ergänzen. Alle Beteiligten kamen zu dem Schluss, dass es in der überwiegenden Mehrheit an Fällen eben gerade keinen Vorteil brächte, weitere 32 Bit zu spendieren oder zu vergeuden.
Dies führte zu der bewussten Entscheidung für das Datenmodell "LLP64" (Windows) bzw. "LP64" (Unix / Linux), bei dem der Datentyp "int" eben bei seinen alten 32 Bit verblieb. (Datenmodelle:
http://en.wikipedia.org/wiki/64-bit_...it_data_models)
Bei Windows kam noch ein weiterer Aspekt hinzu: Die Interoperabilität von
Win32 und Win64.
http://blogs.msdn.com/b/oldnewthing/...31/363790.aspx So sind z.B. die Header von Bitmap-Dateien recht klar strukturiert und hätten allesamt neu angepasst werden müssen. Ein Mords-Aufwand für Null Ertrag.
Daniel R. Wolf
mit Grüßen aus Hamburg