In der Wahrnehmung des Beamten käme das ja dem Verbreiten eines Virus gleich.
Ich versteh' das trotzdem nicht: Wenn die feststellen, daß ihre PCs mit einem Virus verseucht sind, dann wohl durch die Meldung eines Virenscanners. Immerhin war der Virus zu dem Zeitpunkt bereits seit zwei Jahren bekannt. Und wenn die Echtzeit-Überwachung des Virenscanners nicht nachkommt, weil der Virus sich zu schnell fortpflanzt, kann man immer noch den Lieferanten, der ja wohl die PCs mit ihren Betriebssystem versorgt hat, in die Pflicht nehmen, nachzubessern.
Auf Behörden-PCs werden in der Regel keine personenbezogenen Daten von Bürgern gespeichert, denn meist laufen dort lediglich Client-Anwendungen, die ihre Daten von auf Großrechnern befindlichen Datenbanken erhalten. Das kann also auch kein Grund gewesen sein, alle 170 PCs wegzuschmeißen. Vielleicht hat aber auch der verantwortliche Beamte während der Arbeit ungeschützt im Internet gesurft und selber diese Verseuchung ausgelöst. Das wäre dann ein Fall von Vertuschung, und dafür ist denen im Grunde kein Preis zu hoch.
Ich habe in meiner Zeit als Angstellter im ÖD mehrmals Folgendes erlebt: Es wurde Ware geliefert, die nicht den Anforderungen entsprach oder sogar ganz offensichtlich und sichtbar beschädigt war. Normalerweise geht das zurück zum Lieferanten. Nicht jedoch bei meinen damaligen AG: Die Ware wurde in den Müll entsorgt und neue Ware bestellt. Vertreter verteilten immer mal wieder Geld an die Angestellten (ich hab das immer konsequent abgelehnt) für Weihnachtsfeiern oder Abteilungs-Essen oder dergleichen. Mein direkter Vorgesetzter erhielt natürlich ganz besondere Zuwendungen, die er eigentlich mit uns hätte teilen müssen. Am traditionellen Weihnachtsessen in unserer Abteilung verteilte er jedoch billig bei Aldi erworbene Weinflaschen und behielt die teueren Weine und sonstige Werbegeschenke (Kameras, Spirituosen, ein paar Münz-Sonderprägungen und dergleichen), die er in einem alten Tresor in der Abteilung weggeschlossen hatte, für sich. Ein Versuch meinerseits, diese offenkundige Korruption beim Betriebsleiter zu melden, hatte massives Boss- und Kollegenmobbing zur Folge, das bis zur Sabotage meiner Arbeit ging.
Insofern ist das immerhin konsequent.
Ja, konsequent korrupt höchstwahrscheinlich ...
Abgesehen davon hätte man den Empfängern das sicher auf ihre Hartz IV Sätze angerechnet.
Was eine weitere Schweinerei wäre ...