Klassen als Parameter, mit oder ohne "var"!?

[Patrick]

Hallo,

Ich habe da ein Problem, was ich nicht begreifen will.

Ein "Var" in einem Funktions/Prozedur-Parameter gibt ja doch an, ob es sich um einen Referenz oder Werte-Parameter handelt.
Wenn ich nun eine Klasse (Objekt davon) als Parameter übergebe wird er bei einem Werteparameter wohl kaum die ganze Klasse kopieren. Aber wieso kann ich dann trotzdem zwischen Werte und Referenz unterscheiden? Bzw. scheint Delphi sich je nach dem anders zu verhalten.

Hier passiert immer das selbe:

Delphi-Quellcode:

procedure blubb(ping : TForm1);
begin
  ping.Caption:='test';
end;

Delphi-Quellcode:

procedure blubb(var ping : TForm1);
begin
  ping.Caption:='test';
end;

Delphi-Quellcode:

procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
begin
  blubb(Form1);
end;

Mache ich aus "TForm1" ein "TForm" lässt er allerdings

Delphi-Quellcode:

procedure blubb(var ping : TForm);
begin
  ping.Caption:='test';
end;

nicht mehr zu...

Kann mir bitte einer klipp und klar sagen, wo bei Übergabe von Objekten (also Instanzen von Klassen) der Unterschied zweischen Werte und ReferenzParameter ist? Übergebe ich eine Variable oder einen Record ist die Sache doch so schön klar.

[grenzgaenger]

damit sagst du ihn, ob du die variable (zeiger) ändern kannst. deine klasse ist ja nur ein zeiger in den heap. bei var, könntest du in deiner procedure die klasse tauschen, bei const oder bei value, bleibt die klasse im zeiger.

[bluesbear]

Zitat von grenzgaenger:

damit sagst du ihn, ob du die variable (zeiger) ändern kannst. deine klasse ist ja nur ein zeiger in den heap. bei var, könntest du in deiner procedure die klasse tauschen, bei const oder bei value, bleibt die klasse im zeiger.

Ich lese da nur interessehalber am Rande mit - heißt das, das Folgende würde dann wieder gehen?

Delphi-Quellcode:

procedure blubb(var ping : TForm); 
begin 
  TForm1(ping).Caption:='test'; 
end;

Ich übergebe Objekte nie als var Parameter. Pointer auf Pointer sind mir etwas suspekt <g>.

[DeddyH]

Ich gehe sogar immer soweit, Objekte als Konstanten zu übergeben.

[grenzgaenger]

Zitat von bluesbear:

Ich lese da nur interessehalber am Rande mit - heißt das, das Folgende würde dann wieder gehen?

Delphi-Quellcode:

procedure blubb(var ping : TForm); 
begin 
  TForm1(ping).Caption:='test'; 
end;

Ich übergebe Objekte nie als var Parameter. Pointer auf Pointer sind mir etwas suspekt <g>.

hier könntest bspw. folgendes machen...

Delphi-Quellcode:

procedure blubb(var ping : TForm); 
begin 
  if not assigned(ping) then
    ping := tform1.create(nil);
  ...
end;

um anschliesend mit dem wert von ping weiter zu arbeiten.

wenn du ping bereits zuvor einen wert zugewiesen hast, welcher beibehalten werden soll, empfiehlt sich die const deklaration da kannst du dir nicht ausversehen, deinen zeiger zerschiessen ...

[SirTwist]

Vielleicht wirds hiermit etwas klarer:

Bei einer normalen Übergabe ohne Keyword wird ein Zeiger auf das eigentliche Objekt übergeben. Damit können innerhalb der Funktion alle Felder/Properties des Objekts gelesen und auch geändert werden und diese Änderungen sind dann auch in der aufrufenden Funktion erhalten. Nur wenn man dem Parameter innerhalb der Funktion einen neuen Wert zuweist, wird dieser neue Wert nicht in die aufrufende Funktion übernommen.

Gibst Du aber das Keyword "var" an, dann wird ein Zeiger auf den Zeiger übergeben (sozusagen). Du kannst auch jetzt alle Werte des Objektes ändern, aber Du kannst der Variablen auch einen neuen Wert zuweisen oder ihn löschen, und diese Änderungen sind dann auch in der aufrufenden Funktion gültig.

Gruß,
SirTwist

[SubData]

Zitat von DeddyH:

Ich gehe sogar immer soweit, Objekte als Konstanten zu übergeben.

Würde ich sogar grundsätzlich empfehlen, wenn das Objekt nicht absichtlich geändert werden soll (Durch Neuzuweisung etc.)

[Elvis]

Zitat von SubData:

Zitat von DeddyH:

Ich gehe sogar immer soweit, Objekte als Konstanten zu übergeben.

Würde ich sogar grundsätzlich empfehlen, wenn das Objekt nicht absichtlich geändert werden soll (Durch Neuzuweisung etc.)

Ist für Objekte aber eher weniger interessant.
Die Neuzuweisung passiert ja nur innerhalb der Methode selbst. Und du hast ja keine wirklichen Vorteile wie du sie bei referenzgezählten typen wie String oder Interfaces (somit auch den neuen Method References) haben würdest.

[Popov]

Für den Fall, daß die Antwort noch nicht gegeben wurde, hier die klare Aussage: Objekte werden ohne var als Parameter übergeben. Die Objektvariable enthält nur die Adresse, nicht den Wert. Da ändert sich nichts. Es ist ja nicht der Wert der übergeben wird, sondern nur die Adresse des Objekts. Ein var vor der Objektvariable schadet in der Regel nicht, bringt aber auch nichts. Wie gesagt, es wird nur die Adresse als Parameter übergeben.

Das ist der Normalfall.

Anders sieht es aus wenn du ein Objekt übergibst und ein anderes zurückbekommen möchtest. Du übergibst die Adresse auf Formular1 und möchtest die Adresse von Formular2 zurückbekommen. Oder du möchtest das Objekt in der Prozedur erst mit Create erzeugen. In beiden Fällen ändert sich die Adresse.

Bei der normalen Übergabe ändert sich die Adresse aber nicht, also braucht man auch kein var vor der Objektvariable.