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IBExpert

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FreePascal / Lazarus
 
#99

AW: Ist Delphi so Bedeutungslos ?

  Alt 13. Feb 2013, 21:17
Vielleicht noch mal was zur Bemerkung von Sebatian und zur ursprünglichen Thematik:

Was mich in der Anfangszeit an Delphi begeistert hat, war zum Beispiel, das es nur relativ wenige Komponenten von Fremdherstellern gab und man trotzdem so ziemlich alles lösen konnte, hier und da mal ein Ownerdraw und schon sieht der Kram so aus wie ich will. Statt irgendeiner bescheuerten Grafikbibliothek setzt man sich 2-3 tage vor den Rechner und zaubert Dinge nach Wunsch auf den Bildschirm, die am Ende genau so aussehen, wie man das haben wollte.

Leider hat sich das im Laufe der Jahre extrem gewandelt. Mit Delphi 8 begann die Katastrophe, irgendwann war man nur noch im Visual Studio Lookalike Wettbewerb, konnte aber elementare Dinge wie Unicode und 64 Bit relativ spät, aus meiner Sicht schon zu spät und viele andere haben diesen Mangel über jahre belächelt und sind zu anderen Plattformen gewechselt.

Mein größtes Problem: Alle 2-3 Version baut man neue Sachen rein und die alten werden (wenn überhaupt) nur sehr begrenzt am Leben gehalten. Die Geschichte der Reportingengine brauchen wir da gar nicht noch mal durchkauen, ob das im Moment ach so tolle Firemonkeyzeugs nicht in 2-3 Jahren das Schicksal von CLX teilt muß jeder selbst entscheiden, ich sehe darin nur den zweifelhaften Versuch, mit einer ehemaligen Open Source Bibliothek GLScene mal eben schnell was in der IDE zu realisieren, was man im marketing ganz doll verkaufen kann. Vor ein paar jahren waren Gestures der Brüller, angeblich hat ja heute jede einen Touchscreen auf dem Schreibtisch, hat sich aber irgendwie nicht durchgesetzt.

Fastreport, Firemonkey und die Integration von Remobjects Produkten machen eigentlich irgendwie das ganze Delphi Problem deutlich: Was kommt eigentlich noch aus dem Hause des Herstellers, das den Gegenwert des Produktes und der nicht gerade billigen Updates darstellt?

Die XE3 Featurematrix hat 16 Seiten, was soll denn so ein Quatsch ....

Weniger ist mehr, vielleicht schaft ja embarcadero noch mal den Absprung vom hirnlosen Featuritis Konzept und committed sich daruf, das man Dinge, wie Sie Daniel zeigt (steinalter Quellcode läuft immer noch) mal als Maxime einzuführen:

Eine ganz banale Kompatibilität aktueller Komponenten und sonstiger Quelltexte zu allen neuen Versionen wäre ein unglaublicher Fortschritt und das würde ganz viele kommerzielle Softwarehäuser deutlich mehr Argumente liefern, neue Delphi Versionen zu kaufen.

Wenn aber ständig sämtliche etablierte Units, Funktionen und Interfaces mal wieder durch den Wolf gedreht werden und compilerschalter nur bis compiler version x gehen, dann werden viele weiterhin bei den alten Versionen bleiben, weil sich jegliche Neuentwicklung nicht rechnet, da diese sich ggf mit jeder neuen Version wiederholt, die man nur aufgrund der dann wieder nicht anpassbaren Komponenten mit aktuellen Delphi Versionen machen müsste.

Wäre doch mal eine gute und neue Marketingstrategie für Entwicklungstools: Eine 10 Jahres Garantie, das alle Komponenten und Quelltexte, die heute in XE3 kompilierbar und benutzbar sind, garantiert auch in Delphi XE13 im Jahr 2023 laufen (ausgenommen natürlich Dinge wie inlineassembler, native dll einbindung und anderes Zeugs, was nie vorhersehbar ist).
Ggf. beschränkt man die Garantie auch auf eine ganz bestimmte Liste von Units und Klassen, für nicht darunter fallende units kann der compiler ggf Warnings raushauen, dann kann man rechtzeitig alternativen finden. Könnte ja auch die Unterscheidung geben zwischen Smallide und BigIDE, Garantie nur für die SmallIDE oder so ähnlich.

Bei so einer Garantie würde ich eventuell sogar noch über eine IBExpert Portierung von Delphi 5 auf eine neue Version nachdenken, insbesondere wenn dann auch noch die fehlende Portabilität behoben wird (Ein lazarus pfad zieh ich mir als Kopie auf USB Stick und starte das auf einem anderen Rechner, ohne irgendwas zu installieren, warum kann Delphi das nicht ...)

Solange das aber nicht der Fall sein wird (und ganz ernsthaft glaub ich aufgrund der Entwicklungen der letzten 10 Jahre da nicht dran), hat Delphi es nicht ganz einfach, angebliche Vorteile gegenüber anderen Plattformen in bare Münze umzusetzen, zumindest bei uns.
Holger Klemt
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