AW: Was nervt euch so, während der Programmierung oder so allgemein
31. Jan 2013, 09:45
Das Problem ist nicht LibreOffice, sondern, dass bei einigen Projekten an der entscheidenden Stelle die falschen Entscheider stehen. Ich hab letztens zufällig eine Frage zu Linux in einem Forum gelesen. Da suchte einer einen Tipp wie er ein bestimmtes Problem lösen kann. Die Frage war zwar schon paar Jahre alt, aber auch nicht so alt, vielleicht vier oder sechs Jahre. Also da läßt sich ein Newbie von Linux begeistern, kommt bei einem Problem nicht klar und stellt es als Frage im Internet. Als Antwort bekam er den Rat es mit Linux sein zu lassen. Das ist kein Klickbunti Betriebssystem wie Windows, es erfordert jahrelange Erfahrungen um mit Linux klar zu kommen. Anders ausgedrückt, Linux ist nur etwas für wahre Männer, für Leute die Jahre ihres Lebens damit verbringen Linux zu verstehen und irgendwann auch in der Lage sind das Hintergrundbild bei Linux zu wechseln.
Ich hoffe du verstehst auf was ich hinaus will. Für etliche ist das Projekt das eigentlich wichtige, weniger das Produkt. Nur wenige Open Source Projekte haben da den Sprung geschafft, z. B. FireFox, als es sich als Phoenix von Mozilla abspaltete und einen kleinen feinen Browser produzierte der in erster Linie die Bedürfnisse der Nutzer beachten sollte. Heute ist es ein modernes Produkt, dass designmäßtig durchaus weit vorne ist, trotzdem erkennt man auch hier die Nüchternheit der Open Source - auf die Funktion konzentrieren, dass macht Spaß, das Design ist zweitrangig.
Ein großes Geheinmis für mich ist zum Bispiel 7zip. Angeblich ein super Software die ständig Preise gewinnt. Trotzdem, wenn es nicht sein muss kommt mir 7zip nicht auf den Rechner, denn ein so schlecht bedienbare Software habe ich selten gesehen. Mag im innerer es ein Top-Software sein, aber die Welt dreht sich weiter und bei einigen Punkten habe ich das Gefühl, dass die 7zip Programmiere bei Windows 3.1 stehen geblieben sind. Es wird einfach zu viel auf die Funktion als auf Bedienbarkeit geachtet.
Und auch LibreOffice/OpenOffice scheinen das Problem zu haben. Wozue es anders machen wenn es so auch funktioniert. Nein, Word 2007 mag mit seiner Ribbonbar einige vor den Kopf gestoßen haben und auch ich wünsche mir manchmal das alte Menü zurück, denn für die täglichen Einstellungen mag die Ribbonbar klasse und schneller sein, aber bei einer seltenen Einstellung sucht man sich den Wolf. Da geht das über Menüs schneller. Aber die Ribbonbar ist da und man kann sie nicht ignorieren. Zu behaupten wir man macht den Quatsch nicht mit wird auf die Dauer nicht klappen. Irgendwann wirkt man altbacken.
Ich hab mal in einem OpenOffice.org Forum mal eine Diskussion gelesen zwischen Leuten die sagten, dass gute Software hin oder her, man auch etwas fürs Auge haben möchte, und einer Gegenpartei, die tatsächlich kein Klickibunti Menü bei OpenOffeice haben wollten. Also gehe ich davon aus, dass auch viele Entscheider bei LibreOffice so denken, die sind immer noch in das also Windows 3.1 Design verliebt und ignorieren, dass man heute nur noch mit Klickibunti überleben kann.
|