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Captnemo

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Delphi XE4 Architect
 
#28

AW: Festplatte runtergefallen

  Alt 18. Sep 2012, 19:22
Aber selbst wenn ein Testprogramm nun den eine oder anderen "defekten" Cluster findet, kann man immer noch nicht erkennen, ob dieser vor dem Sturz auch vorhanden war. Es sein denn man hätte den gleichen Test schon vorher durchgeführt, was wohl kaum der Fall ist.

Neue Festplatten werden zwar Low-Level-formatiert, und damit in Cluster aufgeteilt, und auch komplett geprüft. Weitere Formatierungen vom Distributer, Händler oder Endverbraucher werden aber meißt nur mit Quickformat ausgeführt, welches keine defekten Sektoren erkennt. Nur eine ausführliche Formatierung erkennt defekte Sektoren und kennzeichnet diese als defekt.

Das Problem bei einem Headcrash ist, dass der Schreib-/Lesekopf für kurze Zeit die Plattenoberfläche berührt. Dabei geht er wie ein Pflug in das Material herein. Zum eine werden dabei microskopisch kleine Elemente von der Plattenoberfläche freigesetzt, die ihrerseits dann irgendwo innerhalb des Gehäuses rumfliegen. Zum anderen befindet sich nun auf der Plattenoberfläche eine Art Krater mit einer ebenso microskopisch kleinen Erhebung am Kraterrand, der selbst möglicherweise immer mal wieder den Schreib-/Lesekopf berühren kann. Durch diese beiden Ereignisse ergibt es sich, dass mit der Zeit um den Krater herum sich weitere Beschädigungen auftreten können, und durch die umherfliegenden Partikel an anderen Stellen Beschädigungen sich einstellen, wenn ein Partikel sich zwischen Kopf und Platte befindet.

Da man natürlich nicht weiß, wie stark der Kopf aufgeprallt ist, kann man unmöglich sagen, wie groß der Schaden ist, und wie lange es dauert, bis er sich bemerkbar macht.

Desweiteren bleibt natürlich auch die Möglichkeit, dass fertigungstechnische Störungen in der Plattenbeschaffenheit bei den Elementarmagneten gibt. Diese Beschädigungen werden normalerweise auch bei einer ausführlichen Formatierung bzw. bei einer Low-Level-Formatierung (Leute aus den DOS-Zeiten mit RLL-Festplatten kennen das noch ganz gut) erkannt und als defekt gekennzeichnet. Aber im Unterschied zu den mechanischen Beschädigungen breiten sich diese nicht weiter aus, und man kann sie vernachlässigen.

Das Problem bei der Geschichte ist natürlich den Unterscheid zwischen beiden zu erkennen. Geht eigentlich nur wenn man die Platte einem Langzeittest unterzieht.

Und dann bleibt da noch die Lager, sowohl von der Platte selbst, als auch von den Schreib-/Leseköpfen. Die Genauigkeit bei den Lagern spielt eine äußerst wichtige Rolle, wenn man bedenkt, dass die meisten Festplatte mit 7200 Umdrehungen pro Minute laufen, und das den ganzen Tag (je nach Einstellungen). Jetzt stell man sich das mal beim Auto vor
D.h. wenn dort eine Unwucht auftritt, steigt natürlich auch die Reibung, damit auch die Lagertemperatur und Lagerschaden nimmt seinen Lauf. Wie lange das Dauert......? Wieder eine Unbekannte.

Ich würde mir aber diesen ganzen Aufwand nicht antun, sondern den Deckel von der großen, grauen Tonne draußen aufmachen. Wird Zeit, dass die SSD-Festplatte endlich größer und weeeesentlich billiger werden. Aber auch die haben ihre Schwachstellen.
Dieter
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt. Die 10. summt dazu die Melodie von Supermario Bros.
MfG Captnemo
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