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Furtbichler
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#12

AW: seltsame Einstellung unserer Gesellschaft

  Alt 4. Sep 2012, 20:06
Wenn meinem Kind ..durch Verbote
Das geht imho an der Realität vorbei: Vieles wird bzw. ist verboten und man hat sich daran zu halten, ob man es nun versteht oder nicht.

Wenn es denn Gesetz wird/ist. Versteh mich nicht falsch, natürlich ist es besser, den besseren Weg zu finden, aber Kinder müssen auch lernen, das es Stärkere gibt, denen man sich aus taktischen Gründen (eigenes Überleben) auch einmal beugen muss. Ich finde es auch hinnehmbar, wenn in Einzelfällen(!) die Schule/Vorgesetzter/Lehrer ungerecht und willkürlich agiert. Richtig ist das natürlich nicht, aber vielleicht lehrreich. Natürlich sollte man sich dagegen wehren, wenn es überhand nimmt, aber ich will meine Kinder auch nicht zu notorischen Querulanten erziehen, die bei jeder vermeindlichen Ungerechtigkeit mit Dienstaufsichtsbeschwerde oder Anwalt drohen.

Wer sich gegen alles und jeden mit allen Mitteln zur Wehr setzt, wird schnell links liegengelassen. Merke: Nicht immer ist der 'Stärkere' auch wirklich der Starke.

Allerdings, in deinem konkreten Beispiel hast Du absolut richtig gehandelt. Ich würde es nur nicht als 'grundsätzlich und in jedem Fall richtig' bezeichnen.

Zitat:
Das wäre ganz klar eine gesetzlich verbotene Kollektivstrafe.
Komisch, die 'Kollektivstrafe' ist ein effektives Mittel, um eine Horde von Rotzlöffeln auf Kurs zu bringen: "Wenn Du Mist baust, dürfen deine Freunde die Suppe mit auslöffeln". Das funktioniert in kleinen Gruppen, weil sie der Gruppe die Möglichkeit gibt, sich selbst zu kontrollieren. Grundsätzlich abzulehnen ist dies also auch aus pädagogischen Gründen nicht unbedingt.

Ich finde, Du argumentierst zu sehr mit 'gesetzlich verboten', und zu wenig mit deinem vorhandenen Gerechtigkeitssinn und Menschenverstand.

Zitat:
Wenn die Schule dann aber so einen nicht nachvollziehbaren Bockmist baut, der a) meine ganze Erziehungsarbeit ad absurdum führt, b) nicht Zielführend ist, c) mein Kind unbetroffen in Mitleidenschaft zieht, d) nur die Verbotskeule schwingt anstelle konstruktiv an Probleme zu gehen, dann muss ich hier einschreiten. Das bin ich meinen Kindern und den Kindern der anderen Eltern einfach schuldig.
Etwas anmaßend, weil:
a) wenn die Schule deine Erziehungsarbeit ad adsurdum führte, hättest Du deinen Job nicht gemacht
b) das abschließend zu beurteilen, traue ich Dir nicht zu. Du stellst Dich mit deiner Ansicht über das von anderen, die vielleicht etwas mehr Erfahrung auf dem Gebiet haben.
c) Na, so empfindlich wird es schon nicht sein, das es leidet.
d) Jo, Verbotskeulen sind aber nun einmal effizient und die Lehrer haben vielleicht keine Zeit und keinen Bock mehr, den Mist, den die Eltern verzapft haben, geradezubiegen.
e) Ich bezweifle, das Du für deine heroischen Taten ein Mandat der anderen Eltern hast.

Phoenix, so sehr ich von dir halte und so löblich deine Motive sind, hier bist Du in den Augen eines anderen Vaters doch etwas zu engagiert und schießt in deinen Ansichten über das Ziel hinaus.

Wie wäre es, wenn Du das Engagement denen gegenüber an den Tag legst, die ursächlich für die Probleme an der Schule verantwortlich sind? Den Eltern der Rotzlöffel, die den Ärger verursachen und die Lehrer zur Verzweiflung bringen.

Lehrer sind keine Übermenschen und sind eben nicht in der Lage, einer Horde von Pubertierenden Herr zu werden, wenn diese keinen Respekt vor Regeln und Gesetzen haben. Wenn Schüler gegen Gesetze verstoßen, dann gehören sie bestraft. Schafft man das nicht mit Einzelnen, weil diese z.B. in der Masse untertauchen, dann greift man eben zu anderen Mitteln.

Ich bin mir sicher, das Du als Lehrer nicht in der Lage wärst, deine Vorbildpädagogik durchzusetzen. Und das sage ich als jemand, dessen Familie voll von Pädagogen ist und der den Schulalltag auch aus der Sicht fähiger Lehrer (mit deinen Ansichten) erlebt hat. Diese Lehrer waren meine Eltern.

Und da Du es nicht besser kannst (glaub mir), solltest Du nicht so etwas-von-oben-herab urteilen.

Übrigens: Mit deiner (erfolgreichen) Androhung einer Dienstaufsichtsbeschwerde hast Du nach einem einzigen Versuch deine eigene Vorgehensweise (Aufzeigen von anderen Wegen) verlassen und ein Verbot ausgesprochen. So ähnlich handeln Lehrer (Guter Vorsatz, einige Versuche, Aufgabe, Verbot). Merkste wat?
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