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blauweiss

Registriert seit: 19. Jun 2007
142 Beiträge
 
#27

AW: Mindestqualifikation zu hoch?

  Alt 22. Aug 2012, 13:14
Gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen geht es oftmals nicht darum, was sie zahlen wollen - sondern was sie können. Da könntest Du der beste Mann der Welt sein, wenn das Unternehmen durch deine Arbeitskraft nicht mehr Gewinn erwirtschaften kann, wirst du auch nicht besser bezahlt werden. Was viele vergessen ist, dass die wahnwitzigen Jahresgehälter von 70.000+ EUR erstmal erwirtschaftet werden müssen. Bei Großkonzernen mag es sowas mit Sicherheit geben, kleine oder mittelständische Softwareschmieden können es sich bestimmt nicht leisten, jeden Entwickler so gut zu bezahlen. Stichwort leistungsbezogene Bezahlung, meinst du deine Arbeit ist 70.000 EUR wert?
Eine Stelle ist doch keine passive, statische, für Dich vorkonfigurierte Box mit fixen Maßen LxBxH. Du kannst Deine Stelle doch gestalten/weiterentwickeln und damit die Firma strukturell verbessern. Der "beste Mann der Welt" würde in den meisten Firmen dafür sorgen, daß der Gewinn sich entsprechend entwickelt, wofür er angemessene Bezahlung verlangen kann.
70K+ EUR sollen wahnwitzig sein, wenn der Mensch der Firma 200K pro Jahr einbringt ? Wahnwitzig ist eher, daß die leistungsunabhängige Beamtenmentalität derart weit in manches Firmendenken vorgedrungen ist. Warum soll "jeder" Entwickler "so gut" bezahlt werden ? Zustimmen würde ich bei der Kritik an der Bezahlung nach formaler Qualifikation (Abi/Uni/Zeugnisse/Berufserfahrung), denn die kann höchstens eine grobe Orientierung beim Einstieg sein.

Beim Stichwort Bude gehe ich jetzt davon aus es handelt sich hier um keinen Großkonzern. Die 30 One-Man-Shows sind schonmal über 1 Mio. Personalkosten pro Jahr. Was also tun? Selbst besser qualifizierte Menschen können nicht für drei Arbeiten. Du kannst als Chef also vlt. 2 One-Man-Shows rauswerfen und einen neuen besseren MA einstellen, dass Ergebnis der Arbeitsleistung wird oftmals das Gleiche sein.
Auf der technischen Ebene und mit dem gleichen Arbeitsinhalt wird es schwer möglich sein, daß ein guter so viel leistet wie drei andere (unmöglich ist es aber nicht). Besser organisiert können diese 30 Leute möglicherweise zusammen ein mehrfaches leisten, warum sollten dann nicht 1.) diese 30 nach ihrer individuellen Leistung und 2.) der, der gut organisiert, besser bezahlt werden können ? Vieleicht ist dieser potentielle Organisator ja bereits einer der 30 und verkümmerte bisher als One-Man-Show ? Natürlich mag das am Chef scheitern, der lieber 30 verkümmern läßt, anstatt seinen Laden zu strukturieren (strukturieren zu lassen...).

Gruss
blauweiss
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