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Phoenix
(Moderator)

Registriert seit: 25. Jun 2002
Ort: Hausach
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#28

AW: Freelancer ohne Ausbildung

  Alt 10. Aug 2012, 11:39
P.S.: Ich vermute mal, daß du den Ausdruck "programmieren können" etwas anders interpretierst als ich. Ich würde mich im Vergleich zu Leuten, die sich mir ihren Programmierkenntnissen seit vielen Jahren erfolgreich am Markt behaupten, niemals als Profi sehen, sondern – auch wenn ich bereits seit 1992 in Pascal "entwickle" – eher noch der Sparte der Lernenden zuordnen.
Das ist eine Einsicht, die in aller Regel erst mit der Zeit und mit der Erfahrung wächst.

Am Anfang sieht man Fortschritte in seinem Können schneller. Man sieht Code, den man vor 4 Wochen geschrieben hat, und schüttelt den Kopf. Die Abstände werden mit der Zeit immer größer. Das hat zwei Gründe: Wenn man schon gut ist, dauert es länger noch besser zu werden, und die Lernkurve wird hinten raus tatsächlich wieder steiler. Irgendwann wird der Abstand, in dem man den eigenen Code als 'alt' betrachtet und sich denkt, heute würde man es besser machen, so groß, dass man das im täglichen Trott nicht mehr bemerkt, weil man meistens mit noch nicht ganz so altem Code zu tun hat. Das führt dann meist dazu, dass man meint, der eigene Code sei konstant gut. Das ganze passiert so irgendwo zwischen 2 und 6 Jahren Erfahrung. Je langsamer man lernt und sich weiter entwickelt, desto eher kommt man zu dieser Ansicht.

Es gibt da allerdings eine Faustregel, die besagt, dass man in aller Regel um die 10 Jahre braucht, um in einem Fachgebiet wirklich sehr gut zu sein.
Kurz vorher (so ab 8 Jahren), hat man genug Erfahrung um sich selber besser einzuschätzen und vor allem auch seine Defizite zu erkennen, um dann konkret hieran zu arbeiten.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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