Stures Auswendiglernen sollte nicht so oft vorkommen. Wenn es sich auf Theorie konzentriert, muss man eher die Konzepte verstehen (damit geht das Lernen der Beweise/Ergebnisse viel schneller).
Das mag auf Mathe wohl zutreffen, ist
IMHO sogar die einzige mögliche Art, so ein Studium erfolgreich zu überstehen. Hilft dir nur bei Fächern wie zB "Handels- und Steuerbilanzen" nicht sonderlich viel. Da gibt es nur minimal zu verstehen und seeeeeeeeeeeehr viel auswendig zu lernen
Und leider besteht eben so gut wie jedes IT-Studium nicht nur aus Mathe und Informatik, bei Wirtschaftsinformatik zB steht das "Wirtschaft" nicht von ungefähr am Anfang des Wortes
IMHO muss man für praktische Anwendungen viel mehr auswendig lernen (z.B. APIs, Kommandozeilenparameter, usw).
Aber das ist etwas, das man auch anwendet und
braucht, daher fällt (zumindest mir) das deutlich einfacher. Würde aber auch nicht unbedingt sagen, dass das deutlich mehr war. Rückblickend auf die Skripte, die ich in Uni und BA quasi vollständig auswendig lernen musste, waren die Praxisphasen der BA fast schon Urlaub
Und Praxis gibt es an der Uni auch, bei uns muss man ein Softwarepraktikum (ein eigenes Projekt inklusive Planung, Präsentation, Dokumentation und Abnahme in einer Gruppe) machen.
Gab es bei uns auch, ist aber nicht zu vergleichen mit einer dualen Ausbildung. Hier verbringst du ca. die Hälfte des Studiums im Betrieb, nicht mal nur ein paar Wochen oder Monate.
Dazu kommen praktische Übungsaufgabe bzw. zu den Modulen gehörende Praktika.
Natürlich muss man in der Uni nicht nur zuhören, das wollte ich auch überhaupt nicht behaupten. Nur liegt die allgemeine Ausrichtung einer Uni eben doch ziemlich eindeutig auf der Theorie, das kann eigentlich niemand bestreiten. Dass da zwischenrein der ein oder andere Praxisschnipsel eingestreut wird ist wichtig, ist
IMHO auf die ganze Dauer des Studiums aber vernachlässigbar (inbesondere im Vergleich zu FH und DH)
Im Grunde bringt auch eine solche Diskussion nicht viel. Jeder hat andere Vorstellungen und Vorlieben. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Theorie im Studium gut und konsequent von kompetenten Dozenten rübergebracht wird. Ob man sich dann für ein Uni-, FH- oder DH-Studium entscheiden sollte hängt
IMHO vor allem von der eigenen Vorgehensweise ab. Wer gerne für sich selbst lernt und nur Hilfestellungen braucht, dürfte an einer Universität sehr gut aufgehoben sein. Alle anderen sind meiner Meinung nach in einer FH/DH deutlich besser bestellt.
Ich selbst hatte beispielsweise irgendwann festgestellt, dass ich in der Masse von bis zu 1000 Studenten in meinem Studiengang in Mannheim einfach untergehe. Dozenten haben einfach kaum Möglichkeiten, auf die Probleme einzelner Studenten wirklich einzugehen (hier helfen auch Tutorien nicht immer). In der Dualen Hochschule war das dann plötzlich völlig anders: bei Kursgrößen von ca. 30 Studenten (je nach Fach dann teilweise auch nur noch 10) hat ein Dozent ganz andere Möglichkeiten.