In diesem Fall sollte der Hinweis auf ShellExecute ausreichen, um in der Online-Hilfe der
Ide bzw. in der
Codelib weiterführende Hinweise zu finden.
Und das ist es ja, ShellExecute ist eine Hürde, und eine nicht zu kleine, denn das ist
Api mit zum Teil eigener Grammatik, eigenen Typen, anderen Zusammehängen und auch hier muß man erst einen bestimmten Kenntnisstand haben um es zu verstehen.
Naja, als ich das erste Mal ShellExecute verwendet habe, wollte ich lediglich das mit einem gegebenen Suffix assoziierte Programm starten und die gegebene Datei einlesen: Mein Browser sollte einen WWW-Link öffnen. Da hat es mich wenig interessiert, was diese Funktion noch so alles kann. Später mußte ich z.B. ein ganz bestimmtes (vom Anwender zuvor ausgewähltes) Programm zur Bearbeitung einer Bitmap starten und warten, bis die Bearbeitung beendet und das Programm geschlossen wurde. Da war's unumgänglich, sich die weitere Funktionalität anzuschauen.
Was mich hier und in den anderen Delphi-Foren stört, ist die nicht selten anzutreffende Situation, daß Programmier-Anfänger mit großartigen Ideen aufwarten, bevor sie sich notwendige Grundlagen angeeignet haben. Diese Vorgehensweise wird nur in seltenen Fällen mit Erfolg gekrönt, weil die meisten nämlich irgendwann aufgeben, wenn sie feststellen, daß sie im Grunde noch immer nichts wissen.
Für mein erstes größeres Projekt (Veranstaltungsverwaltung für einen Künstler-Verein) habe ich damals mit Delphi 7 Personal noch gut 9 Monate gebraucht: keine Datenbank, alles mit typisierten Records, Statistik-Diagramme selbst gebastelt ohne TeeChart o.ä. usw. Und natürlich mußte ich ständig nachschlagen bzw. die
OH bemühen. Aber ich wollte es wissen! Heute würde ich das in ein zwei Wochen als Datenbankanwendung realisieren. Rückblickend muß ich aber ohne Einschränkung erkennen, daß ich mir gerade mit diesem Projekt (und einem weiteren, das gleich darauf folgte: eine umfangreiche Mitgliederverwaltung) die Sicherheit in mein eigenes Können verschafft hatte, die ich später brauchte, um auch kommerzielle Projekte angehen zu können (Stundenlohn damals ca. 2 Euro, heute zwischen 40 und 60 Euro je nach Aufwand) oder um überhaupt den Mut aufzubringen, Programmiererdienste kommerziell anzubieten. Davor hatte ich bereits in Turbo Pascal (ab ca. 1994) bzw. Turbo Vision völlig private Projekte zur eigenen Verwendung realisiert, für die ich ebenfalls viel Zeit benötigte: Videoverwaltung, Buchverwaltung, Bankleitzahlen-Suche usw. Ich hab mir mein Wissen also nach und nach erworben, und ich wußte bereits aus Erfahrung mit anderen Sachen, daß man das Erlernen einer Sache nicht über Nacht erledigt, sondern sich erst einmal Grundlagen aneignen muß, um später z.B. ein annähernd guter Programmierer werden zu können. Das Lernen hört niemals auf ... Zehn Jahre zuvor hatte ich mit Basic am C64 begonnen, später am C128 um etwas Assembler erweitert, sogar ein Vektorgrafik-Programm geschrieben (da gab's damals einen Erweiterungs-Chip aus der Schweiz). Ungefähr 1991 erwarb ich den ersten PC (286er mit 'ner 20-MB-Platte, mittels Kompression aufgebläht auf 40 MB) für sage und schreibe 3.000 Mark, dazu einen SW-Moni mit 16 Graustufen für 500 DM und Windows 286. Windows war mir damals dermaßen fremd, daß ich erstmal weiter in Basic für DOS programmierte. Ein Wohnungskollege, seines Zeichens abgebrochener Informatik-Student, half mir später während einer 2-jährigen Arbeitslosigkeit, auf Turbo Pascal umzusteigen. Hätte der aber nicht gemacht, wenn ich nicht hinreichend Engagement gezeigt hätte. Dieses Engagement vermisse ich hier bei vielen der um Hilfe anfragenden User ...