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Perlsau
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#28

AW: An den Pranger...

  Alt 29. Apr 2012, 10:47
Mal eine Klassiker (ohne das ich es prüfe; ich stelle es einfach nur als Behauptung hin): Frage: wie kann ich eine Anwendung starten? Antwort: guck nach ShellExecute. Das Problem: auch wenn es 1000 Treffer zu der Frage gibt, wahrscheinlich sind 900 davon Beiträge wie: guck nach ShellExecute. Unter Umständen muß man 900 Beiträge sichten bis man eine brauchbare Antwort findet. Denn zum Schluß gehen Viele davon aus, dass es die Antwort im Forum gibt und verweisen nur noch auf die Suche, ohne jedoch zu überlegen, dass sie mit den Verweisen die Suche nur verwässern.
In diesem Fall sollte der Hinweis auf ShellExecute ausreichen, um in der Online-Hilfe der Ide bzw. in der Codelib weiterführende Hinweise zu finden.

Trotzdem, die Suche für bestimmte Probleme zu nutzen ist gelegentlich eine Geduldsprobe. Vielmehr kann man behaupten, je allgemeiner das Problem ist, desto öfter findet man bei der Suche den Tipp, man soll bitte zu dem Problem die Suche nutzen. Mag also sein, dass ShellExecute als Problem öfter gefragt wird, aber aufgrund der Verwässerung ist eine passable Antwort drauf zu finden genauso schwer wie die Antwort auf die Frage wie man den MBR einer Festplatte manipulieren kann. Mag sein, dass die zweite Frage seltener gestellt wird, aber wenn sie wieder gestellt wird, gibt es kaum einen Hinweis auf die Suche.
Diese Problematik betrifft im Grunde sehr viele Fragen, auf die man im Internet nach Antworten sucht, und ist nicht auf irgendwelche Fachbereiche beschränkt. Ich suche z.B. gerade nach Berichten von Router-Ausfällen eines ganz bestimmten Typs und bin nach einigen Stunden immerhin so schlau zu wissen, daß mein Router tatsächlich einen Defekt hat.

Programmieren erfordert Geduld und Ausdauer. Wer das nicht mitbringt, sollte sich einer anderen Tätigkeit widmen – oder eben Geduld und Ausdauer erlernen, indem er sie einübt. Man lernt Geduld und Ausdauer, indem man aufkommende Unlustgefühle ignoriert und sich mit dem Hinweis auf den Programmier-Erfolg tröstet. Mit anderen Worten: man schiebt die Unzufriedenheit mit dem eigenen Kenntnisstand und den eigenen Programmierfähigkeiten mit der Erwartung eines späteren Ausgleichs von sich. Ich empfinde auch heute noch eine tiefe Zufriedenheit, wenn ich nach stunden- oder gar tagelangem "Schrauben" endlich eine funktionierende Lösung gefunden habe. Bei Licht betrachtet sind es sogar häufig die bereits gut beherrschbaren Teile einer zu entwickelnden Anwendung, deren Codierung ich eher als langweilig und reine Fleißarbeit empfinde.