Naja, Sorry, ich wollte jetzt auch nicht zu sehr vom Thema abdriften...
Interessante Einblicke, die ich als Vater, der seine Kinder seit ca. 20 Jahren zu Schulen schickt, absolut teile. Zwar ist es mir tatsächlich gelungen, gemeinsam mit anderen Eltern einen inkompetenten Mathe-Lehrer und einen dreisten Religionslehrer(!), der auch Schülern ihr Abitur versemmelt hat, von der Schule entfernen zu lassen, aber ich gebe Dir Recht: Es ist mühsam, verbunden mit unklaren Erfolgsaussichten und wir Eltern sind allesamt Opportunisten. Schließlich wollen wir durch unsere Intervention nicht unserem Kind schaden, das einem vereinten Lehrkörper gegenüber ziemlich ausgeliefert ist. Zudem lässt das Interesse rapide nach, sobald kein eigenes Kind mehr die Schule besucht.
Nicht nur in dieser Situaltion ist Facebook als Collaboration-Werkzeug modern und ideal geeignet. Schnell, einfach zu bedienen und zu überblicken und auf allen Plattformen verfügbar. Es gibt keine Funktion, die aus den Vorgänger-Diensten (Newsgroups, Mail, SMS, Webforen, Messenger etc.) nicht dargestellt werden könnten. Und die simple Bedienung bis hin zum Idioten-sicheren Austausch von Bildern, Links usw. kann kaum übertroffen werden.
Und die Jugend von heute hat andere Sorgen, als die Datenschutz-Bedenken der Alten
Was die Abmahnung betrifft:
"Wir leben in einem System, das die Straflosigkeit des Anklägers garantiert. Es gab einmal Kulturen, in denen der Ankläger sein Leben riskierte, falls sich vor Gericht die Unschuld des Bezichtigten herausstellte."
Ich kann dem Gedanken von
Sloterdijk etwas abgewinnen und fordere ebenfalls eine zivile Form des Duells zurück. Abmahnende (also der Auslöser und sein anwaltliches Mietmaul) mit ihrer "feigen Aggression" sollten ebenfalls ein hohes Risiko tragen müssen, falls sie mit ihrer Attacke scheitern. Realistisch gesehen bleibt das aber in unserer gelebten Konsens-Soße reines Wunschdenken: „Was will der altmodische Mensch mit seiner Ehre? Wir haben ja auch keine.“