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Delphi XE2 Professional
 
#35

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 17:29
Dann benutzt zwar die ganze Welt meinen Code, aber proprietär. Das ist nicht, was ich erreichen möchte. Proprietäre Software ist mir ein Dorn im Auge, ich würde sie lieber gestern als heute tot sehen. Sie erlaubt mir nicht, dass sie ich sie an meinen Nachbarn weitergebe. Sie erlaubt mir nicht, dass ich ihre Funktionsweise studiere (wundervoll für die Bildung!). Sie erlaubt mir nicht, dass ich defektive Teile auskompiliere (z.B. welche die mich ausspähen ). Sie erlaubt mir nicht, dass ich sie umschreibe. Und wenn ich auf einer Plattform arbeite, für die keine Binärversion zur Verfügung steht, kann ich sie überhaupt nicht nutzen. Wenn der Hersteller mich nicht mehr mag, kann er mir die Lizenz entziehen. Proprietäre Software erlaubt es mir nicht, die Kontrolle über meinen Rechner selbst zu behalten. Das soll ich fördern? In den Spiegel gucken könnte ich nicht mehr! Ich schreibe meinen Code (auch wenn er noch so schlecht sei) um den Menschen Möglichkeiten zu geben, nicht um Mauern zu bauen! Und auch nicht, um andern beim Mauerbau zu helfen!
Also benutzt du kein Windows?

Sobald sich mit Software kein Geld mehr verdienen lässt, wird es aber sehr mau mit der Weiterentwicklung. Oder?

Das virale Copyleft erreicht sehr gut, was ich möchte. Es ist nicht immer der nette Herr von nebenan, manchmal muss man Defektives auch ablehnen. Wann ist man im RL frei? Darauf gibt es sicherlich >1 Mio. Antworten. Aber wir sind uns sicherlich alle einig, dass man nicht erst dann frei ist, wenn man andere Menschen einsperren, oder gar töten darf. Natürlich ist Proprietarisierung nicht zu vergleichen mit Mord oder Körperverletzung, aber die Analogie stellt ganz schön dar, dass Freiheit nunmal etwas komplexer ist als "Je mehr ich darf, desto freier bin ich!"
Ein schöner Vergleich ist doch hier Lazarus, es ist seinem proprietären Vorbild mehr als 10 Jahre hinter. Die IDE ist eine Katastrophe und wenn man Delphi gewohnt ist, ist das Ding kaum produktiv nutzbar. Ohne die proprietäre Vorlage "Delphi" hätte es Lazarus nie gegeben. So nutzlos kann proprietäre Software doch garnicht sein, wenn deine Lieblings-IDE darauf basiert.

Und das Windows-Prinzip wäre? Nutzer beschneiden, so weit es Gesetz und Technik nur zulassen?
Nein, hier geht es um Geld. Es geht darum möglichst viel zu Verdienen, denn Windows ist nun mal kein "freies" System. Daran hängen eine Menge Arbeitsplätze und Existenzen, die du in Frage stellst.

Ich hab vielmehr den Eindruck, dass die harten Open Source Verfechter den komerziellen Programmieren nicht das Schwarze unterm Nagel gönnen.


Dann habe ich dich da falsch verstanden, Entschuldigung.
Der Punkt ist, die GPL wird sehr häufig ohne Wissen eingesetzt. Ich habe schon des öfteren Autoren angeschrieben und habe Source Code, den sie unter GPL veröffentlicht hatten, dann unter MPL oder LGPL benutzen dürfen. Den Leuten war gar nicht klar, dass sie die weitere Nutzung mit der GPL so massiv einschränken.
Gruß
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