3. - Wenn man im englischsprachigen Ausland deutsch spricht, zeigt dies die eigene Engstirnigkeit und wenn man im deutschen Inland eine englischsprachieg Frage missachtet oder auf deutsch antwortet, zeigt dies die noch immer in den Köpfen sitzende Fremdenfeindlichkeit.
Das würde ich so aber nicht unterschreiben. Andererseits habe ich sehr oft Amerikaner erlebt, die geradezu davon ausgehen, dass man englisch in Deutschland beherrschen muss. Antwortet man ihnen nicht, vielleicht weil man die Sprache nicht beherrscht, betrachten sie es als unhöflich. Schon paar mal erlebt.
Verkehrt Welt und der Gipfel der Dreistigkeit.
Ich vermute, daß - zumindest in Einzelfällen - noch etwas anderes hinzukommt, warum das so unkritisch gesehen wird und - so mein Eindruck - auf englischsprachige Diskussionseröffnungen manchmal geradezu gierig in der gleichen Sprache sich gestürzt und darauf geantwortet wird: Zurschaustellung der eigenen Sprachkenntnisse mit entsprechender Steigerung eines gewissen Gefühles.
Ich schätze viele Deutsche haben da gewisse Probleme und wollen weltmännischer erscheinen als es nötig ist. Bestes Beispiel, wenn auch nicht englisch, was ist die Mehrzahl in Deutschland von Espresso? Espressi? Keine deutsche Grammatik. Wer bestellt schon zwei Pizzi?
Die nicht, aber due pizze oder pizze due (müßte n.m.W. beides richtig sein). Im Ernst: Als Sprachpedant sage ich tatsächlich: Zwei Pizze, weil ein solches Wort m.E. die originale Pluralform verdient hat.
Die Dritte Annahme sollte nur ein kleiner (wenn auch mit schwarzhumorigem, angloamerikanischen Hintergund) Gag (<- englisches Wort) sein.
War nicht als solche erkenntlich.
Andererseits sind ausgerechnet die Bürger Deutschlands selbst sehr hart mit sich ins Gericht gegangen und unterstellen dich am liebsten gegenseitig Fremdenfeindlichkeit.
Man muß nicht auf jeden Zug aufspringen. Nazifizierungen bzw. deren Versuche sind nun einmal ein beliebtes, rhetorisch allerdings auf dem Nullniveau befindliches Mittel, seine Gegenüber zu verunglimpfen zu versuchen. Auch das hat uns die Geschichte eingebrockt.
Als {Fremdenfeind} hatte ich übrigens einmal einen US-amerikanischen Austausschüler eine Woche zu Gast, der - so die Aufgabe seitens seiner ihn schickenden Schule - Deutsch sprechen sollte (so das Ziel) und sich auch erkennbar ernsthaft darum bemühte. Naja, es kam dann letztlich aber doch dazu, das der Großteil der Konversation in seiner Muttersprache ablief.
Schwamm drüber.